Beitragvon Skipper » 08.04.2014, 12:54
Hallo Matze
Ich angel direkt im Stadtgebiet, meistens Neckarwiese aufwärts. Einen Tipp kann ich nicht wirklich geben, ich verlasse mich da eher auf mein Gefühl. Im Moment werfe ich ca. 10-15m weit raus, in tiefere Stellen am Rand von Krautbänken. Die erkennt man an Futterfischen an der Oberfläche, Enten, Kormoranen, Strömungswirbeln, Treibholz usw. Wenn dann bald die Laichzeit der Rotaugen anfängt, halten sie sich direkt am Ufer auf, teilweise direkt vor den Füßen. Gut sind dann Stellen, die auch tagsüber im Halbdunkel liegen, also schattige Ecken, weit ins Wasser reichende Wurzeln, Treibholzansammlungen usw, also genau da, wo dann auch die Rotaugen ausflippen. In der Zeit muss man sich am Ufer sehr ruhig verhalten. Wenn sie so nah am Ufer ein verdächtiges Geräusch hören, tauchen sie nach unten ab, bleiben auf dem Grund liegen und fressen nicht mehr. Ich hab das ein paarmal sehr gut beobachten können. Nachts auf Wels zu angeln halte ich nicht für so effizient, weil sich dann die Welse auf die gesamte Fläche des Neckars verteilen. Besser man kennt die Tagesplätze/Ruheplätze und legt den Köder da hin, wo sie zwangsläufig vorbei kommen, wenn sie zu ihnen hin oder von ihnen wegschwimmen. Diese Plätze findet man eigentlich nur durch nachdenken und ausprobieren.
Dann spielt noch der Köder eine Rolle. Für einen Wels sollte man einen Eiweiß- und fettreichen Köder benutzen, der einerseits viele Duft- und Eiweißmoleküle ins Wasser abgibt, aber auch fest und groß genug gegen Grundelangriffe ist. Die werden nämlich von genau den gleichen Faktoren wie der Wels angelockt und sie greifen sich auch Köder, die z.B. 30cm über dem Grund angeboten werden. Der Köder sollte den Haken entweder völlig verdecken oder er sollte am Haar angeboten werden. Der Wels spürt elektrische Felder und das Metall von so einem Haken wirkt auf die feinen Sensoren fast wie ein Scheinwerfer direkt ins Gesicht. Ich biete am Haar an und wickel den Haken noch zusätzlich in den Wollfaden ein, den ich als Haar benutze, sicher ist sicher. Das mache ich aber fast immer so, weil auch andere Fische sehr feine Sensoren haben. Dann sollte man sich noch allgemein umsehen, wo ein Wels öfter mal zu einem besonderen Leckerbissen kommen könnte. Grillplätze sind ganz interessant, weil da öfter mal ein Stück Bratwurst oder Schnitzel im Wasser landet. An den Stellen muss man auch nicht leise sein, da sind die Welse den Lärm von Menschen gewöhnt. Ähnlich verhält es sich mit Stellen, an denen die Enten gefüttert werden. (Ich sag nur: Treppe an der Insel). Tja, ansonsten, immer schön die Wasseroberfläche beobachten. Im Moment sind sie sehr aktiv, ich hab die letzten zwei Wochen fast jeden Tag einen an der Oberfläche gesehen, teilweise richtig spektakulär. Ich hoffe, ich konnte dir helfen, eigentlich hab ich ja nicht viel Ahnung, angel erst seit letztem Jahr am Neckar oder überhaupt an einem Fluss. Wie gesagt, ich verlasse mich eher auf mein Gefühl.
Gruß Jörg
Es gibt immer einen noch größeren Fisch!
Ich angel am 0er bei Heidelberg