Vielen Dank für eure Antworten!
Aber erstmal der Reihe nach:
@ServusBenny:
Danke für den Tipp mit dem Stock! Da hätte man auch selbst drauf kommen können...

Ich werd's mir merken!
@Hans (I):
Du sagtest, dass man viele Hänger lösen kann, indem man die Schnur spannt und wie einen Flitzebogen schnalzen läßt. Sorry, versteh ich nicht ganz. Also Schnur auf Spannung und dann mit den Fingern einen "imaginären" Pfeil wegschießen wollen...? Und das übertägt sich dann auch über weite Distanzen durchs Wasser bis zum Hänger? Und welchen Angelkurs meinst du? Hab meine Prüfung vor 16 Jahren in der Pfalz gemacht und bin noch nicht so lange bei AAN...
@Spinnfisher09:
Ja, du hast schon Recht. Die Präsentation ist bei Fluoro unauffälliger und ein Vorfach soll auch zuerst reißen.
Aber ich dachte, dass geflochtene Schnur schon bißfester ist, als monofile! Das mit dem Scheuern/Reiben unter Spannung an z.B. Kanten/Steinen ist ja wieder eine andere Sache, oder? Also ich kann z.B. monofile Schnur problemlos durchbeißen, bei geflochtener bekomm ich Probleme... Und wozu hat man eine stabile geflochtene Schnur mit sehr hoher Tragkraft, wenn man sich diesen Vorteil durch ein weniger stabiles Vorfach wieder zunichte macht? Man kann ja nie ausschließen, dass nicht vielleicht z.B. mal ein Wels oder ein größeres Exemplar einer anderen Gattung anbeißt, oder? Dann hätte man die Geflochtene nur zum weit werfen gehabt, der Fisch wär aber unter Umständen ab....
@Hans (II):
Die Vorschrift, ein Stahlvorfach bei Drillingen zu nehmen, hab ich noch nie irgendwo gelesen! Und ich hab mir die Bestimmungen auf meinem Angelschein gut durchgelesen...
@Hans (III):
Ich habe definitiv Fluorocarbon! Steht so auch auf der Dose, auch das mit dem Brechungsindex steht da drauf.
@enzangler1996:
Damit bist du sicher auf der sicheren Seite, egal welcher Fisch anbeißt!
Nur bei einem Steinbeißer hättest du wohl ein Problem...
FAZIT:
Ich sehe, dass es wohl eine Philosophie-Frage ist, wie man es macht! Von Fluorocarbon über kein Vorfach bis hin zu Stahlvorfach macht es wohl jeder anders.
Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile in Bezug auf große Fische, Hechte, Hänger oder das Präsentieren des Köders.
Im Endeffekt hängt sicher auch alles ein wenig davon ab, wo man genau fischt und was die Zielfische sind:
klares Wasser (=> Fluorocarbon besser?) oder trübes Wasser (=> Vorfach zweitrangig?); Barsch, Forelle, Döbel, etc. (=> Fluorocarbon ausreichend) oder Zander, Wels, Hecht (=> besser kein Fluorocarbon)....
Ich selber angele seit ein paar Monate mit gelochtener Schnur und etwa einem Meter Fluorocarbon. Damit fange ich regelmäßig sehr viele Barsche und Döbel. Hab aber auch schon große Rotaugen und kleine Rapfen damit gefangen. Die Montage hält in der Regel auch bei Döbeln von 40-60cm.
Demletzt hat jedoch ein Döbel dieser Größenordnung direkt etwa 2 Meter vor mir gebissen. Er ist wie ein Torpedo von unten nach oben geschossen, ein paar Flossenschläge und ab war er... Das ging so blitzschnell, dass ich keine Chance hatte, den Bügel oder die Bremse aufzumachen! Tsja, scheiße gelaufen - für den Döbel und für mich...

Und da dachte ich mir eben "wenn ich jetzt kein Fluorocarbon gehabt hätte, sondern nur geflochtene Schnur, dann wär er womöglich noch dran"... Sehr wahrscheinlich hatte das Fluoro irgendwo eine kleine Macke, die ich übersehen hatte. Und da dachte ich mir dann auch, was wohl passieren würde wenn ein Zander oder ein Wels anbeißt...?
Ich werd demnächst mal ohne Fluorocarbon ausprobieren und schauen, ob ich deutlich weniger fange oder nicht.
Aber dann müsste mir der Hans das mit dem Hängerlösen nochmal genauer erklären...

(Das würde mir auf Dauer auch viel Geld sparen!)
Viele Grüße,
Ingo