Hallo Michael
Ja,ein Anker ist meiner Meinung nach nötig. Ich benutze einen 1,5Kg Faltanker aus dem Bauhaus, die kosten da nur 7,50€. Dazu zweimal min. 7 Meter Seil, 6mm Durchmesser sollte es haben. Ganz wichtig: Jeweils eine Leine an der oberen und unteren Öse befestigen, so kriegt man sie bei einem Hänger immer wieder vom Grund.
Wenn ich z.B. oben beim Wehr einsteige, dann bleibe ich da gut eine Stunde oder zwei in dem Bereich, wechsel dabei 3-4 Mal die Position. In der Zeit häng ich am Anker. Wenn ich mich danach mit der Strömung treiben lasse setze ich alle ca. 50 Meter den Anker und fische 180° nach vorne ab. Wenn ich den Anker löse, lasse ich mich die 50 Meter bis zum nächsten Ankern rückwärts treiben und fische hinter mir nochmal alles ab. Wenn ich dabei Bisse kriege, lasse ich den Anker wieder runter. Weiter unten wird die Strömung immer schwächer, da lasse ich mich fast nur noch treiben, bzw. muss paddeln, je nach dem von wo der Wind kommt. Davon braucht es nicht viel, wenn der Wind gegen die Strömung weht halte ich auch schon mal die Jacke oder Hemd auf und "segel" die Strömung ein Stück rauf (kein Witz).
An besonderen Stellen wie unter Brücken oder an den Strömungskanten, Inseln, Buchten und Kehrwasser anker ich meistens auch eine Weile, 5-10 Minuten im Schnitt, wenn ich Bisse kriege natürlich länger.
So eine Tour durchs Stadtgebiet dauert bei mir immer zwischen 4-6 Stunden, weniger als 4 Stunden waren es noch nie.Am Ende Der Tour schultere ich dann mein Belly und fahre mit dem Bus wieder nach Hause.Solange der Bereich für Kinderwagen und/oder Rollstuhlfahrer nicht gebraucht wird ist das kein Problem.
Ich fische hauptsächlich mit Wobblern, Stickbaits oder DS an einer 2,10 Rute mit 0-13gr. Wurfgewicht, allerdings erst seit diesem Jahr, vorher hab ich eine stärkere Rute mit 5-25gr. Wurfgewicht benutzt, aber eben auch nicht viel mehr als 2 Meter Länge.
Der Hauptvorteil beim Angeln vom Belly liegt meiner Meinung nach, neben all den anderen Vorteilen, darin, dass man die Fische damit nicht verjagt. Ich erlebe das öfter, dass selbst große Döbel ganz gemächlich ums Boot schwimmen oder sich kleinere Fische in der Strömung im Kehrwasser meiner Flossen sammeln. Die Fische haben überhaupt keine Angst davor, von unten gesehen halten sie einen wohl nur für eine große Ente. Nur den Anker sollte man vorsichtig absenken.

Gruß Jörg
Tschuldigung für das off topic oder wie man das nennt.