Samstag der 3. Oktober war für meinen Sohn (10 Jahre) und mich auch ein ganz besonderer Tag am Neckar.
Ich hatte ein paar Tage lang mit Frolic angefüttert und am Samstag ging es dann gleich bei uns am 10er ans Wasser, mit dem Ziel einen Karpfen zu fangen. Mein Sohn hat noch nie vorher einen Karpfen gefangen und da er seit ein paar Monaten Eigentümer des Jugendfischereischeines ist und mich seit dem regelmäßig begleitet wollten und sollten wir diese Erlebnislücke nun endlich schließen.
Am Wasser gegen 7 Uhr angekommen wollte ich dann meine zwei und seine eine Rute gleichmäßig um den Futterplatz auswerfen. Die erste Rute war ausgeworfen und mein Sohn bekam die klare Anweisung selbige scharf im Auge zu behalten, während ich die nächste Rute montierte. Die Rute steckte in einem Erdspieß und hatte eine nicht zu fest eingestellte Bremse. Ich wollte dann gerade meine zweite Rute zum Auswerfen nehmen als mein Blick auf den Platz der ersten Rute fiel …. Rute nicht zu sehen! Spurt zum Wasser mit ein paar mahnenden Worten an meinen Sohn gerichtet, wo denn seine Aufmerksamkeit gewesen sei?!
Die Rute lag fast waagerecht zur Wasseroberfläche noch so gerade im aus der Uferböschung gehebelten Erdspieß fest. Rute aufgenommen und der Drill begann. Mein Sohn gesellte sich dann schnell an meine Seite und ich habe ihm dann die Rute übergeben. Gemeinsam haben wir dann den schönen Schuppi gedrillt und gekeschert!
Mit 64 cm und 4,75 kg war er dann der erste Karpfen meines Sohnes und für mich der längste Karpfen, den ich je gefangen habe. Nach einer angemessenen Siegesfeier mit wilder Umarmung und abgeklatschten Händen wurde die Rute dann wieder ausgeworfen. Die zweite Rute war ja auch schon bereit und konnte so dann auch schon ausgeworfen werden.
Ich begab mich dann also an die Montage der dritten Rute und bemerkte das die Aufmerksamkeit meines Sohnes noch ganz bei dem eben versorgten Karpfen und nicht bei den Ruten war. Ein weiterer Blick zu den Ruten und die wilde Ruckelei war dort nicht zu übersehen. Wir rannten die paar Meter wieder schnell hin und bemerkten, dass der Karpfen quer in die Schnur der zweiten Rute geschwommen war und nun die beiden Schnür ein wenig vertüddelt waren. Ruhe bewahren und eine Rute dem Sohn in die Hand drücken und die zweite Rute sorgfältig um die andere Rute winden, umso die Schnüre wieder voneinander zu trennen.
Das dauerte aber Alles leider viel zu lange und wir haben den Fisch so nicht genug kontrollieren können. Als die Schnüre endlich getrennt waren, hatte sich der Karpfen inzwischen auch an einer Steinpackung (Vermutung) der Montage entledigt.
Kurze Besprechung – Ergebnis: Ab jetzt eine Rute!
Rute ausgeworfen und diese Rute hatte jetzt auch die ungeteilte Aufmerksamkeit von Vater und Sohn. 10 Minuten später nickte die Rutenspitze nach vorn.
Konzentriert und inzwischen eingespielt wurde der Drill gemeinsam bewältigt und ein weiterer sehr schöner Schuppi mit 59 cm und 5,3 kg konnte gelandet werden. Der zweite Karpfen für meinen Sohn und der schwerste je gefangene Fisch für den Vater. Alle super glücklich.
Um kurz vor 9 Uhr war somit der eigentliche Angeltag vorbei.
Die Stühle und das mitgebrachte Vesper und das ganze sonstige Gerödel ist unbenutzt wieder ins Auto gewandert und nach der obligaten Foto-Season waren wir dann unerwartet aber überglücklich zum Frühstück wieder zu Hause!
