hatte ja versprochen mal nen Bericht zu schreiben und jetzt hab ich mal die Muße. Wir hatten ja vor einer Woche die Umfrage zum Thema Jigköpfe und viele vertrauen den gängigen Modellen. Aber wenn mal garnichts richtig geht, ist man doch immer froh wenn man noch ein Ass im Ärmel hat.
Erie Jigs
Wahrscheinlich eine der erfolgreichsten Varianten in Gewässern mit starker Strömung. Die markante Kopfform ist auch das Geheimnis des Stand-Up Jigs. Wie der Name schon sagt steht dieser Jig im Wasser und wird nur bei sehr starker Strömung zur Seite gedrückt. Beim Einziehen gleitet er immer waagerecht über den Grund, da der Haken dafür in einem optimalen Winkel eingegossen ist und durch den Schwerpunkt des Bleies wird diese einmalige Aktion ermöglicht. Da der Jig eine recht große Fläche hat, wirbelt er beim Auftreffen viel Staub auf. Die spezielle Konstruktion macht den Erie-Jig zum Beispiel zu einem perfekten Faulenzer-Jig, da er sowohl mit kurzen und als auch mit langen Sprüngen immer in Grundnähe bleibt und dort aufrecht steht, was viele Köder für sich nutzen vor allem No-Action Gummis die dann noch gut nachschwingen können. Werfen lässt er sich auch prima, dennoch nicht so weit wie Fisch- oder Rundköpfe.
Wenn die Fische allerdings nicht am Grund, sondern darüber stehen, dann sollte man einen anderen Bleikopf benutzen.
Erie Jig
Rundköpfe
Jeder hat wahrscheinlich mit den runden angefangen. Der Standard Jig der eigentlich mit fast jeder Situation zurech kommt. Sie fliegen sehr weit und kommen auch in stärkerer Strömung gut zurecht. Sie kippen nach dem Auftreffen auf normalem Untergund langsam zur Seite, im Schlamm bleiben sie natürlich senkrecht stecken.

Rundkopf Jig
Football / Rugby Jig
Ein oft unterschätzter Bleikopf der die Vorteile des Rundekopfes und die des Erie-Jigs vereint. Er fliegt gut, steht solide auf dem Boden und kippt nicht zur Seite. Wegen seiner abgerundeten Seiten produziert er auch meiner Meinung nach weniger Hänger. Durch die höhere Wasserverdrängung hüpft er natürlich nicht so hoch wenn man ihn anstartet.
Football Jig
Fischkopf-Jig
Weil er sich perfekt an den Gufi anpasst und sehr aerodynamisch ist, fliegt er sehr weit und bietet im Wasser weniger Widerstand, also perfekt für stark strömende Abschnitte geeignet. Da der Kopf eigentlich immer perfekt passt, wird der Gufi optimal angestömt und bewegt sich einfach geschmeidiger und kippelt ausfallender.
Fischkopf Jig
Bananen-Jig
Vor allem auf Barsche hat sich diese agile Form der Bleiköpfe bewährt. Durch die sehr frontlastige Befestigung der Öse und die markanten Form macht er sehr ausladende und steile Sprünge. Je nach Hersteller variiert die Agilität, da das Blei unterschiedlich proportioniert wird. Im Flachen kann so fast die gesamte Wassertiefe abgefischt werden. Da er so einen tollen Steigungswinkel hat, kann man ihn auch sehr weit draussen noch attraktiv anbieten. Hatte allein beim antesten, eine Stunde nachdem sie gekommen sind 2 schöne Barsche in kurzer Zeit gefangen, Köder war ein kleiner grün-gelber Twister
Bananen Jig
Finesse Jig oder Tube Jig
Diese Jigform ist nicht wirklich sehr verbreitet in Deutschland, genauso wenig wie die passenden Gufis und Twister, zum Beispiel Tube Jigs. Relativ bekannt sind Fransenjigs, also ein Hohlkörper aus Weichplastik mit Fransen die einen Krebs imitieren sollen. Die Bleiköpfe haben entweder eine Bleiverlängerung am Kopf oder ein oder mehrere Bleiknubbel auf dem Hakenschenkel, was sehr viel schonender für die dünnen Hohlkörper der Gummis ist, als sie auf einen normalen Jigkopf zu ziehen. Von den Eigenschaften ähnelt er sehr einem Rundkopf, mit dem Unterschied, dass viele Hersteller unterschiedliche Ösenstellungen haben, die das Laufverhalten mehr oder minder stark beeinflussen.
Offset-Montage: Finesse Jig
Normale Montage: Finesse 2
Spinner-Jig
Habe die kleinen Varianten schnell ins Herz geschlossen, da sie wirklich tolle Sommeralternativen sind. Man kann sie jiggen oder in jeder beliebigen Tiefe einach nur einkurbeln. Ich bin mir sicher, die fangen auch ohne Gufi, da die Lock- und Reizwirkung schon sehr hoch ist. Durch die besondere Gewichtsverteilung (quasi umgedrehter Bananen-Jig) berührt das Spinnerblatt den Bauch des Gufis in der Regel nicht. Darauf sollte man evtl. beim Köderkauf achten, denn wenn das Spinnerblatt nicht rotiert ist die Sache eigentlich für die Katz. Vor allem bei kleinen Gufis macht das zusätzliche Spinnerblatt schon einiges her und es ist ein riesen Spass, wenn man die kleinen Döbel hinterher schiessen sieht.
Spinner Jig
Fire Ball Jigs
Die habe ich selber noch nicht probiert, aber die Idee ist schon klasse. Durch den weiten Hakenbogen ist es sehr leicht einen toten Köderfisch schonend aufzuziehen. Ich denke mal, dass diese Jigs wohl vermehrt in vertikal Hafenanlagen oder vom Boot aus ihr Einsatzgebiet haben. Zum werfen gibt’s ja auch genug andere zuverlässige Systeme.
Fireball Jig
Augen
Farbige Bleiköpfe bekommen eigentlich immer zwei großes Augen mit Edding von mir verpasst. Das mag Aberglaube sein, aber mit großen schwarzen Augen als Kontrast haben die Räuber sicherlich genug Anhaltspunkte um ihre Beute gezielt am Kopf anzuvisieren und zu attackieren. Augen kann man auch prima am Gufi selber anbringen. Es gibt selbstklebende, die werden noch mit Sekundenkleber unterstützt und 5min auf den Gufi gedrückt. Angenehmer Nebeneffekt, sie rasseln sehr intensiv.
Jigköpfe sichern
Viele benutzen einfach den kleinen Bleihaken vom Jigkopf, doch bei stärkerem Gebrauch reisst dieser den Gummi sehr schnell ein. Auch die Bleiknubbel leiern mit der Zeit den Gummi aus. Andere schneiden das ganze ab und fixieren den Köder mit Sekundenkleber. Ich mach beides, erst den Haken abstumpfen bzw. abknipsen und wenn der Gufi langsam ins Rutschen kommt, dann wird er für immer fixiert.
Haken
Was die teuren von den günstigen Jigs unterscheidet ist meistens der Haken. Beim Fischen auf größere Fische würde ich daher jedem dazu raten, sich wirklich Qualitätsware zu holen. Einige sind mir schon beim lösen von wirklich einfachen Hängern aufgebogen oder total abgestumpft, da wollte ich gar nicht mehr wissen, was bei einem großen Fisch passieren würde, denn auf den starr sitzenden Haken wirken extreme Kräfte.
Es gibt eigentlich inzwischen fast nur noch Haken mit Knick im Hakenbogen der dazu dient, dass der Gufi nicht am Bogen hochrutschen kann. Wenn er allerdings gut befestigt ist, sollte so was so oder so nicht passieren. Da auch die Haken zum Teil viel Grundkontakt haben, empfiehlt es sich sie nach jedem deutlichen Hänger nachzuschärfen, zumindest aber nach dem Angeltag. So ein einfacher Schleifstein mit Rille kostet so 1,50€, der passt griffbereit in jede Hosen/Jackentasche und leistet wirklich gute Dienste direkt am Wasser.
Viel Spass!
Greetz°!