Frage: Barsche im Überlinger See (Bodensee)

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andy
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Frage: Barsche im Überlinger See (Bodensee)

Beitragvon andy » 29.01.2015, 12:29

Hallo geehrte Neckargemeinde,

Ich bin ja nun eher ein passiver Gast hier im Forum, was eher dran liegt, dass selten am Neckar bin und somit auch nichts fange :-)

Ich wollte trotzdem mal fragen, ob jemand von Euch schon mal am Überlinger See war und es auf Barsch versucht hat. Ich werde im Juli mit einem Freund ein Wochenende da verbringen und Motorboot fahren. Seine Söhne haben mich nun genötigt meine Angeln mitzunehmen. Also bin ich für alle Infos und Hilfen dankbar. Ich denke Barsch dürfte die größte Chance auf Erfolg bieten.

Schon mal vielen Dank für Eure Hilfe.

Gruß
Andy
Bin am 9er und WAV

haniball
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Re: Frage: Barsche im Überlinger See (Bodensee)

Beitragvon haniball » 29.01.2015, 12:38

Hallo und Grüß dich,

da mein Onkel und meine Großeltern in Überlingen wohnen, hatte ich schon das Vergüngen dort angeln zu können.

zum Thema Barsch ist zu sagen, dass diese sich zu hunderten an den Stegen aufhalten. Diese aber nicht von Anglern betreten werden dürfen und auch dort nicht geangelt werden kann.

In Überlingen hast du relativ nahe am Ufer die Kante. Dann fällt der Grund schon recht steil auf 30-100m ab.

Was ich dir empfehlen kann ist (allerings ganz früh morgens oder abend) in Sipplingen an der Bootsanlege stelle zu angeln. Dort hast du einen kleinen "HAfen" für kleine Schlauchboote und auch entsprechnd Pfeiler im Wasser. Dort sind immer Barsche.
Allerdings 10-25cm, größere habe ich noch nicht gesehen.

Wenn du das Boot hast, kannst du es auch in der "kurve" bei Bodman probieren. Dort ist das Ufer mit Schilf bewachsen und dort angeln auch die Einheimischen vom Boot.
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aspiusfan
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Beitragvon aspiusfan » 29.01.2015, 12:49

Hi Andy,

ich bin gebürtiger Überlinger und habe dort auf viele Jahre auf einige Fischarten dort geangelt. Auch auf den Barsch, oder Kretzer, wie er von uns genannt wird. Denke ich kann dir also ein paar Tipps geben (auch wenn ich den genausten Stand der aktuellen Bedingungen nicht kenne, da empfehle ich sonst das Angeln-am-Bodensee.de Forum, das ebenfalls von Hans betrieben wird).

Vorab, der Nährstoffgehalt im See ist aufgrund der vielen Klärwerke sehr nährstoffarm und Voralpenseen sind per se nicht sehr nährstoffreich, was eigentlich aussagt, dass die "bemängelten" schlechten Fischbestände eigentlich nur ein Entwickeln zurück zum Normalzustand ist. Vor 10-30 Jahren als noch jeder Bau...Landwirt seine Gülle in den See fuhr, war es keine Seltenheit 300 Barsche und mehr am Tag zu fangen. Aus dieser Zeit kam auch die Regelung höchsten 50 am Tag zu entnehmen. Dies ist seit der beinahen Eutrophierung des Sees in den 70ern und die darauf folgende Konsequenz mit dem Bau der Kläranlagen längst Geschichte.
Hört sich jetzt alles mies an, ist es aber nicht ;)

Jetzt zu den eigentlichen Tipps. Die Einheimischen angeln alle mit sogn Hegenen. Dabei handelt es sich um zweiarmige Paternoster an denen zwei Twister oder kleine Gufis angebracht werden. Das ganze wird mit nem 20-40 gr Blei versehen, in Richtung Seemitte gefeuert, zum Grund gelassen und an der Winkelpicker zupfend eingeholt. Gute Stellen um vom Ufer aus zu fischen sind immer dort, wo die Halde, also die Kante, nah dem Ufer ist. Besagte Stellen findest du am Minigolfplatz, dem Mantelhafen (bei der Betoninsel), am Landungsplatz und ganz westlich, bei der Segelschule Raschewski. Dort hat man auch vor den Millionen Turis seine Ruhe. Falls du ein Boot zur Verfügung hast, suche die zweite Kante und fisch lieber draussen wo weniger Uferangler sind. Hotspot: Ganz früh morgens an den Sprungturm im Westbad fahren, bevor dieses öffnet. Da haben wir früher immer sehr gut gefangen...ist ca 6 m, je nach Wasserstand, tief dort.
Wenn die Strömung und der Wind günstig steht, lohnt sich auch immer ein Versuch mit Pose und totem Köfi auf Seeforelle und Hecht.
Falls du ein Boot hast, fahre Richtung Bodman, dort gibt es eine Bucht in der für Seeverhältnisse relativ viel Kraut wächst und auch viele Bekannte zum fischen hingehen.
Auch ein Versuch an der Kante zu schleppen lohnt sich, da der Hechtbestand im See mittlerweile so gut ist, dass es keine Schonzeit und kein Schonmaß mehr für den Hecht dort gibt. Und denk dran, es gibt auch viele Seeforellen und Saiblinge. Auch ein spannendes Erlebnis ist das Renken- oder Felchenangeln in der Mainauer Bucht. Dort sind wahre Sternstunden mit der Nymphenhegene möglich.
Wenn du an Überlingen gebunden bist und mal paar Seeschlangen fangen willst, gehe mal zum Raschewski und angel mit Leber vor der Hafeneinfahrt...die Aale und mittlerweile auch Welse finden sich fast überall wo Steinpackungen sind. Und davon gibts dort viele!
Der Karpfenbestand ist auch sehr gut, sollte aber ein, zwei Tage vorher durch Füttern angelockt werden....dazu empfehle ich dir als Spot den Osthaften des SMCÜ...links, also östlich der Hafeneinfahrt sollte das gut klappen. gibt Fische bis über 50 Pfd. dort....falls du noch Fragen hast, weisste Bescheid, ne ;) Grüße Simon
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Beitragvon ACER » 29.01.2015, 15:43

WOW! Das nenn ich mal Tipps geben!
Gruß Steff

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Beitragvon Esslingen » 29.01.2015, 16:03

Bin schwer beeindruckt!!! :shock:

Die Tipps sind so präzise, dass ich allein wegen Tipps dort mal gern angeln würde!!!

Super Tipps!
Grüße Joachim

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andy
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Beitragvon andy » 29.01.2015, 16:55

Ich verneige mich!!!! Vielen Dank!!!!!

Ich werde mir die Stellen auf Google genauer anschauen. Ich denke wir werden nur vom Boot aus Angeln. Mit dem Motorboot ne Tour über den See machen, ist der eigentliche Grund für das Wochenende. Als Köder werde ich kleine Gummifische, Wobbler und Mozziblinker dabei haben.

Entsprechende Erlaubnisscheine sollte es ja beim Fremdenverkehrsamt geben.

Danke nochmal und viele Grüße

Andy
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Beitragvon aspiusfan » 29.01.2015, 17:26

Gar kein Problem!
Ich glaube die Karten kannst du sogar online beim Gewässeramt (o.Ä. ?) in Friedrichshafen bestellen. Kriegst die Karte dann zugesendet. Da die aber nicht von der schnellen Truppe sind, würde ich mich zeitig drum kümmern. Wenn ihr ein Boot habt, vergiss die 60 gr Rute, die Stahlvorfächer und schwere extrem tieflaufende Wobbler nicht. Wirst deinen Spaß haben ;)
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Beitragvon haniball » 29.01.2015, 20:11

Ja das geht!
Habe meine Jahreskarte per Email bestellt!
Musst nur ne Kopie von deinem Schein mitschicken!
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Beitragvon andy » 29.01.2015, 23:04

Das mit der Karte ist ja genial. Werde das mal ausprobieren. Habe mir da schon den Kopf zerbrochen, wie wir das zeitlich hinbekommen.

Ich habe mich noch nie im Schleppangeln versucht. Also ich stelle mir das so vor. Wobbler erst mal weit raus. Dann Rute im Halter ablegen und die Bremse an der Rolle nicht zu scharf zu drehen? Dann das Boot mit 4 bis 5 km/h zurückhaltend schnurren lassen und die Kanten abfahren.

Ich versuche das mal.

Aber an dieser Stelle nochmal D A N K E!! Cooles Forum!!

Gute Nacht!
Bin am 9er und WAV

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Beitragvon Wurmzüchter ♰ » 29.01.2015, 23:33

Deshalb heißt es ja " Von Angler für Angler" Ich war und bin heute noch sehr froh über so viel Tipps.
Ich angle am 9er
Wenn alle das täten, was viele mich könnten, käme ich nie zum Sitzen.

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Beitragvon Fliegenfischer-Hannes » 30.01.2015, 00:35

Ich würde auf jeden Fall auch einen großen Gummifisch nehmen + Schleppblei. Das hat bei mir in den Voralpenseen besser geklappt als mit Wobblern. Der Lauf ist natürlicher. Die Hechte in solchen klaren Seen sind nicht einfach zu fangen. Manchmal helfen nur Sideplaner. Ich habe mir dann so beholfen, dass ich Schlangenlinien gefahren bin beim Schleppen, so kreuzt man nur regelmäßig die Bahn des Köders. Ein potentieller Abnehmer wird so meist nicht überfahren. Die Gummifische sollten entweder einer Renke/Maräne ähneln oder natürliches Barschdekor haben.

Den Überlinger See kenne ich nicht. Probier trotzdem mal aus nicht direkt vor dem Köder zu fahren sondern halt Schlangenlinien.
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Beitragvon Fliegenfischer-Hannes » 30.01.2015, 00:47

Hab' noch was vergessen: Schau dir den Lauf deiner Köder beim Schleppen neben dem Boot an und finde heraus ab welcher Geschwindigkeit der Köder evtl. anfängt schlechter zu laufen. Dann Schnur mit Spannung durch die Finger laufen lassen, bis du weit geug hinter dem Boot bist. So kannst du sicher sein, dass der Wobbler oder GuFi auch wirklich läuft. Ruhig auch mal 'schnell' schleppen zwischendurch. Werd grad voll heiß beim schreiben, im Juni geh ich auch 10 Tage nach Oberbayern. Hechtln und Renkenziehen.

Wünsch euch viel Spaß und ein paar schöne Fische. Bericht nach der Tour wär nett...
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Beitragvon andy » 30.01.2015, 08:36

Guten Morgen zusammen.

Ich werde nach dem Ausflug auf jeden Fall berichten wie es war, versprochen. Jetzt aber erst mal bis Juli die Vorfreude genießen :-) und morgen einfach mal raus an das Wasser und schauen was geht !!!
Bin am 9er und WAV


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