war bei diesem feuchten Wetter natürlich nicht abzubringen, wieder zum Fischen zu gehen. Zielfisch war eindeutig der Barsch. Aber als wir am See ankamen mussten wir leider feststellen, dass das Wasser recht trüb und ziemlich angestiegen war. Haben es trotzdem versucht, mein Kumpel auf Hecht und ich auf Barsche. Nach 3 Stunden konnten wir einen Hecht von ca. 70cm keschern, der auf einen 23er Gufi gebissen hatte. Konnte dann noch zwei lebensmüde 25er Barsche überlisten, aber das war es dann auch schon.
Also brachen wir ab und sinnierten ein bisschen über das Fischen

Deswegen möchte ich heute mal beschreiben, wie man relativ einfach und erfolgreich auf Barsche fischen kann.
Die meisten von euch haben ihre ersten Erfahrungen mit den gezackten Räubern sicher beim Angeln auf Weissfische gemacht. Egal ob mit Schwimmer oder auf Grund, die Barsche scheinen überall zu sein.
Aber die Exemplare ab 30cm sind dann nicht mehr so einfach zu überlisten und haben je nach Jahreszeit ihre festen Raubplätze. Sie sind zum Beispiel immer in der Nähe von Weissfischschwärmen oder Brutfischen. Siehe auch:
http://www.angeln-am-neckar.de/phpBB2/viewtopic.php?t=317
Für die Naturköderangelei gibt es 2 einfache Möglichkeiten, um an die Größeren heranzukommen.
Nr. 1 - Das Fischen mit der Laufpose oder Wasserkugel
Dieses Thema wurde von unserem Mitglied "Felchenfischer" schon sehr schön beschrieben. http://www.angeln-am-neckar.de/phpBB2/viewtopic.php?t=22
Möchte aber gerne eine weitere Methode beschreiben. Eine Laufpose wird so an der Schnur montiert, dass sie frei nach oben gleiten kann, bis der Schnurstopper sie stoppt. Der Vorteil liegt auf der Hand. Ab Tiefen, die die Rutenlänge übersteigen, wir es schwer mit einem festgestellten Schwimmer den Köder weit unten präsentieren zu können. Der Schnurstopper kann auch aufgerollt werden, wenn die Ringe (va. der Endring) breit genug sind sollte es auch keine Probleme beim werfen geben.
Als Köder benutzt man am besten einen kleinen, fingerlangen Köderfisch. Aber auch vor einem dicken Wurmbündel macht der hungrige Barsch nicht halt. Ein todsicherer Köder ist auch ein dicker Tauwurm, der einmal durchstochen wird. So bewegt er sich sehr verlockend unter Wasser und entfaltet seine Reize!

Die Haken müssen richtig scharf sein, da lohnt es sich schonmal ein bisschen mehr auszugeben. Ich selber benutze meist Karpfenhaken, für die schweren Fälle 1/0er, ansonsten reicht die Größe 2 oder 4.
Ein Fluorocarbonvorfach gehört nicht nur zum guten Ruf, sondern ist auch echt eine spitzen Alternative. Wer sparen will nimmt einfach eine günstige Marke, aber dafür eine Schnurstärke höher.
Nr. 2 - Das Fischen und Klopfen mit dem Grundblei
Wie jetzt, klopfen? Wir sind doch nicht beim Wallerfischen!
Oh doch, das "klopfen" ist eine nette Methode wenn sich wenig rührt. Man muss einfach mit dem Grundblei in kurzen Sprüngen den Boden abklopfen. Das sorgt für mächtig Druckwellen unter Wasser und macht die Barsche neugierig. Man kann auch mehrmals kurz mit der Rute anlupfen. Das Blei wird dann für ein paar minuten liegen gelassen, dann nochmal kurz zupfen. Und so weiter. Öko-Drop-Shot halt...

Das Ganze lässt sich auch stationär anbieten, ist aber auf Dauer sehr langweilig.

Das Motto: So einfach wie möglich, Hängergefahr! Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, der benutzt ein Anti-Tangle Boom (ATB) und hängt das Blei mit einer monofilen Reissleine in den Wirbel des ATB ein.
Habe jetzt eine spitzen Bezugsquelle für Bleie, selber gemacht und zu einem Spitzenpreis. Ist auch auf dem Foto.

Sehr gerne benutze ich auch Signalkörper. An der freien Leine sind sie ein toller Helfer, aber auch für unseren Zweck lässt sich das Ganze missbrauchen. Es dient mir dazu, dass der Köderfisch immer schön auftreibt und sich in der Strömung knapp über dem Grund bewegt. Bei klarem Wasser ist es ratsam die Auftriebskörper zu bemalen (schwarz, braun, dunkelgrün).
Nummer 1 ist auch was nettes; ein sog. Spin'N'Glow aus der Lachsfischerei. Ist aber auch sehr erfolgreich auf unsere Raubritter. Wird auf dem Vorfach befestigt und vor dem Haken mit einem Schnurstopper gestoppt. Es rotiert schön in der Strömung und erzeugt starke Druckwellen. Manchmal attackieren die Barsche auch nur des Spin'N'Glow, vor allem die kleinen Draufgänger...


Das war die Naturködersektion.
Viel Spass beim Lesen und bei Fragen einfach schreiben.
Greetz°!