Hallo zusammen,
hier mal nach langer Zeit mal wieder ein Angelbericht von mir - vom vergangenen Samstag (21.08.):
Ich geh meißt „Instant“ Angeln also, ohne groß anzufüttern aber beim Angeln verschieße ich mit einer guten Futterschleuder in regelmäßigen Abständen eine Mischung aus Pellets, Frolic und Boilies einen breiten Fächer vor mich in meinem Angelgebiet. Das werden dann so ca. 500-750gr an dem Angeltag/Abend zusammen sein.
Gleichzeitig verwende ich als Montage an einem fest (mit 2 Schnurstoppern auf der Hauptschnur fixiert – dies reicht zum Selbsthakeffekt) sitzenden Anti-Tangle-Boom einen Feederkorb (80gr) und ein normales Karpfenvorfach mit in dem Fall als Köderverwendeten 16mm Boilies (Bloody Chicken), die ich vor dem Auswerfen noch in verschiedene Gel-Powder dippe. Als Futter für den Futterkorb verwende ich meißt eine Mischung aus fischigen und süßen Feederfutter. Alle 30-40Minuten wird die Montage eingeholt und neu bestückt ausgeworfen.
So halte ich den Angelplatz relativ konstant unter einer für den Fisch interessanten Futter/Duftwolke.
Gegen 16 Uhr hatte ich meinen Angelplatz aufgebaut und die Ruten ausgeworfen sowie die ersten kleinen Mengen an Futter mit der Schleuder verschossen. Ca. 30m neben mir hat sich ein mir bekannter Angler niedergelassen und wir genossen am Samstag Abend unser Bier (nur 2 – muss ja noch fahren) ohne das sich etwas groß bewegte.
Um 19 Uhr dann ein erstes „ruckeln“ und ich war mit einer Brasse entschneidert.
Die Dunkelheit brach herein und sehr schnell „ruckelte“ wieder die eine Rute aber im Drill verhielt sich der Fisch brassenuntypisch, da ich ständig ein „flattern“ spürte. Ein Döbel? Nichts ist schlimmer als die Angst einen gehakten Fisch zu verlieren ohne, dass man ihn nicht zumindest gesehen hat (jedenfalls mir geht es so). Der Fisch kam in der Dunkelheit an die Oberfläche … hell und relativ schlank ??? …eine Forelle??? Gekäschert und dann grenzenloses „Staunen“ …ein Goldfisch??? Ein Koi??? 50cm groß und richtig orange gefärbt aber keine Barteln…also kein Koi….eine Goldorfe!!! Vermutlich bei irgendeinem Hochwasser aus irgendeinem Teich entkommen ..Top fit und munter… da denkt man hat eigentlich schon alles im Neckar gesehen und dann sowas….Party und Dauergrinsen…. Der Tag ist schon perfekt….
Die Rute war noch nicht wieder ausgeworfen, die Matte noch nicht wieder abgespühlt und iegentlich war man noch gar nicht für das nächste Erlebnis bereit als der Bissanzeiger der zweiten Rute „losschschrillte“ und die Rute sich schlagartig herum bog.
Inzwischen richtig dunkel machte irgendwo vor mir etwas Großes so richtig „Zinober“ Der Angelkamerad von nebenan, der schon die Goldorfe angeschaut hatte blieb gleich da und nahm den großen Kescher zur Hand.
Viermal hatte ich den Fisch vorsichtig herangedrillt als er jedesmal wieder loszog und gefühlt fast die halbe Rolle herunter gezogen hatte …und wieder bei all dem Adrenalin die Sorge …bitte lass ihn mich wenigsten sehen….. selbst dicht vor dem Ufer blieb der Fisch tief. Endlich nach einer gefühlten Ewigkeit erste massive Wasserverwirbelungen an der Oberfläche und dann im Licht der Kopflampen ein erster großer heller Schatten …ganz sicher kein kleiner Karpfen…aber wie groß wirklich??
Endlich war er im Kescher und dann schon beim heben auf die Matte war klar….schwer!!
83cm Flustorpedo mit rund 14 kg Gewicht …was für ein Fisch was für ein Tag……der Puls ging gar nicht mehr nach unten…..
So, langsam zusammenpacken - aber beim Zusammenpacken die neu ausgeworfenen Ruten als letztes einholen….und so war es dann noch eine Abschiedsbrasse, die den Kescher noch einmal verschleimen durfte als das Auto schon eigentlich abfahrtsbereit war…. Zuhause dann noch ein Siegerbier (muss ja nicht mehr fahren) und noch eine ganze Weile das Grinsen im Gesicht gehabt!

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