70% weniger Fänge am Neckar

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Nabbl
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70% weniger Fänge am Neckar

Beitragvon Nabbl » 23.09.2016, 12:43

Hallo zusammen,


diesen Bericht habe ich eben gesehen und dachte mir, ich teile ihn mal mit euch: http://www.fischundfang.de/Service/Aktu ... ger-Faenge

Was haltet Ihr davon?

Da ich bisher sowieso nicht viel im Neckar gefangen habe, kann ich nicht wirklich mitreden :roll:

Viele Grüße

Christopher

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Mitschman
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Re: 70% weniger Fänge am Neckar

Beitragvon Mitschman » 23.09.2016, 13:11

Hallo Christopher,

danke fürs Verlinken.

Aus eigener Erfahrung kann ich die Entwicklung nicht beurteilen, da ich erst seit letztem Jahr angle. Aber dass der Neckar nicht der Fluss ist, wo man einfach und häufig zum Erfolg kommt, das kann ich immerhin schon bestätigen :D

Wenn ich mir allein den mittleren Neckar anschaue (z.B. den Bereich um Stuttgart und Esslingen), dann habe ich ehrlich gesagt keine Idee, wie man die Struktur dieses Schifffahrtskanals gravierend ändern will. "Durchflossene Altarme" (Zitat aus dem Artikel) gibt es wenige, der Platz und das Geld reichen für ein paar kosmetische Korrekturen wie die Zugwiesen bei Ludwigsburg, was aber natürlich den Karren nicht aus dem Dreck ziehen kann. Der Fluss ist durch Bebauung und Straßen inzwischen so eingepfercht, dass größere Umbauten oder Verbreiterungen des Flussbetts quasi ausgeschlossen sind.

Grüße von Michael
(... der gerade zusätzlich vom ziemlich vermüllten und verkackten Angelplatz genervt ist :x , an dem er gestern noch einen entspannten Abend verbringen wollte)

rodger78
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Re: 70% weniger Fänge am Neckar

Beitragvon rodger78 » 23.09.2016, 13:24

Hallo Christopher ich schliesse mich Michaels Meinung an und zitiere mich mal selbst :x
Re: Was beißt im Juli

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Beitragvon rodger78 » 19.07.2016, 17:37
Hallo liebes Forum :D

habe am Samstag es mal wieder gewagt an den Neckar zu gehen obwohl ich die letzten 2 Mal (ok war ein wenig Hochwasser) enttäuscht wurde. Mein Fazit wieder nix nichtmal ein Zupfer trotz verschiedener Köder(Wurm,Made,Teig und Mais) und Methoden(Grund und Pose). Ich bin echt am verzweifeln glaube es gibt da keine Fische. War in Kirchentellinsfurt zwischen der Mündung vom Ramsbach bis zur Mündung des Kanals vom Lustnauer Wehr (vermute ich). Die Einzige Bewegung im Wasser war kurz nachdem ich gekommen bin gegen 6 Uhr eine Forelle oder ein Döbel der was von der Oberfläche geholt hat. Dann habe ich noch einen toten Döbel vorbeitreiben sehen :? Die letzten 2 Jahre war ich alleine und mit Kollegen ca. 10 Mal in der Ecke manchmal mehr Richtung Neckartenzlingen oder vor Tübingen in der Nähe vom Freibad. Einmal hatten wir morgens einen Aal und Abends eine Forelle das bei 4 Anglern sprich 8 Ruten! Als Kind habe ich Mitte Ende der 80'er in einem Bach geangelt der Stellenweise nur 5 m breit war da gab es jeden Tag Fisch und wenn es nur Rotaugen waren oder Gründlinge :wink: Mit Glück Barsch, Forelle, Döbel oder sogar mal eine Äsche oder einen Hecht. Ich verstehe nicht warum hier am Neckar so wenig geht :shock: Über Tips wäre ich sehr dankbar!

Viele Grüße....und Petri Heil :roll:

RiverFreak
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Re: 70% weniger Fänge am Neckar

Beitragvon RiverFreak » 23.09.2016, 14:31

Was mir dieses Jahr auffällt ist, dass vermutlich durch das Frühhochwasser an 5er wesentlich weniger Döbel da sind, dafür allerdings viele kleine Barsche und kleine Zander - die Grundelplage scheint sich etwas zu entspannen, ist aber rein subjektiv.

Woktrommler
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Re: 70% weniger Fänge am Neckar

Beitragvon Woktrommler » 23.09.2016, 17:30

Das ist jetzt wirklich nix neues..das ist von Jahr zu Jahr zu Beobachten.
Ich fische jetzt etwa seid 25 Jahren am Neckar,wenn ich damals mit heute vergleiche kommen mir die Tränen :cry: :wink:
ich bin nicht der großwildjäger auf riesen Karpfen und Waller..mir sind die Zander lieber.
Gerade mal ein Zander konnte ich dieses Jahr verbuchen,ansonsten ebbe..nicht mal mehr einen Biss drauf und nicht mal einen Döbel der sonst immer als Beifang auf den Fischfetzen ging.Schön war die Zeit als wir noch Hechte aus dem Neckar zogen.
Ich überlege mir ernstaft,für den Neckar erstmal keine Jahreskarte mehr zu holen.
Auch Ihr werdet eines Tages feststellen das die Grundeln kein Fluch sondern ein Segen sind :wink:

Ich Angel an Elz und Neckar 3

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Re: 70% weniger Fänge am Neckar

Beitragvon Esslingen » 23.09.2016, 19:55

Ich kann die Fangergebnisse nicht mit "früher" vergleichen, da ich erst seit vier Jahren am Neckar angel.

Ich kann auch nur von der 10er Strecke und den dazu gehörigen Stadtkanälen (teilweise Vereinsstrecke) sowie dem auf jeden Fall durchfluteten Altarm (Vereinsstrecke) von Altbach/Deitzisau bis zum Entennest sprechen.

Ich gehe eigentlich fast nie als "Schneider" nach Hause.
Ich habe dieses Jahr Forellen, Aale, Barsche, Nasen, Barben, Döbel, Karpfen und ewig viele Rotaugen gefangen.
Dazu kommen jetzt noch Schwarzmaulgrundeln und Kaulbarsche.

Ich bin eigentlich zufrieden.
Aber wenn die Experten sagen, das war früher Alles viel besser - will ich es mal glauben.

Der einzige Altarm auf der 10er Strecke ist durchlässig (incl. Fischtreppe) und durchflutet und auch die Stadtkanäle haben ja jetzt seit diesem Jahr eine Durchgängigkeit mit der neuen Fischtreppe.
KLar fehlen schöne schilfreiche Uferzonen aber wo will man die Spundwände dafür einreissen?
Grüße Joachim

Ich angle am 10er
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23tedric
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Re: 70% weniger Fänge am Neckar

Beitragvon 23tedric » 24.09.2016, 09:44

Ein paar mehr Informationen wären ganz gut, wie die 70% weniger Fänge ermittelt wurden und was mit intensiverer Nutzung des Neckars gemeint ist. Laut statistischem Bundesamt ist z.B. der Güterverkehr der Binnenschiffahrt in den letzten 12 Jahren immer weiter zurück gegangen [1], seit 2004 minus 14%. Sind in den letzten 25 Jahren mehr Wasserkraftwerke gebaut worden, mehr Stauwehre? Der Umbau zur Schiffahrtsstraße erfolgte ja nicht erst vor 25 Jahren. Ist damit die Freizeitnutzung gemeint? Kanufahrten, Motorboote, Wasserski? Ist mit den 70% Fischfang der Ertrag pro Angler gemeint und wie hat sich die Anzahl und Begehungstage der Angler in den letzten 25 Jahren entwickelt? Wenn von Fängen gesprochen wird, wurden die Zahlen dann aus den abgegebenen und immer ehrlich ausgefüllten Fanglisten ermittelt? Hat der LFVBW die Zahlen von allen Vereinen am mittleren Neckar?

Ein paar Links zum Monitoring im Rahmen der Wasserrahmenrichtlinie und den dort erhaltenen Erkenntnissen zur Lage der Fischbestände hätten dem Artikel ganz gut getan, wenn er sich schon darauf beruft. Dann könnte man da mal weiter nachlesen. Aber das mit dem sauberen wissenschaftlichen Arbeiten wird heutzutage eh völlig überbewertet. ;)

--
[1] https://www.destatis.de/DE/Publikatione ... cationFile
Oberer Neckar

fossy
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Re: 70% weniger Fänge am Neckar

Beitragvon fossy » 28.09.2016, 20:18

Hier ein 4 Jahre alter Beitrag aus den Stuttgarter Nachrichten zum Thema!
.
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/i ... 6af49.html

Sicherlich sind die Probleme vielschichtig, so dass ein Problem das andere verschärft.

Wenn ich an die Strecke Kirchentellinsfurt denke, ist das Flußufer in den 90er Jahre begradigt worden. Damit hat sich auch die Fließgeschwindigkeit erhöt. Danach kam das Verbot von Setzkeschern / Hälterung. Früher habe ich den Fisch im Setzkescher gehältert und mich nach der Angelsitzung entschieden, nehme ich ihn mit oder nicht. Wegen einem Barsch mache ich die Küche nicht dreckig oder ich habe mir den besten Fisch ausgesucht, den ich mitgenommen habe. Der Rest durfte wieder schwimmen. Heute wird alles was maßig ist abgeschlagen und ist für das Gewässer verloren.

Ich kann mich noch an einen Winter erinnern, als der Kormoran eingefallen ist. Im Frühjahr war die Strecke tod, man konnte im Sommer nicht einmal Brutfische sehen. Fische die zu groß für die Vögel waren waren angepickt und verendeten. Zur Erklärung dort ist der Neckar ca. 10 Meter breit und ca. 2 Meter tief.

Mein Eindruck ist auch, dass der Angeldruck gegenüber früher zugenommen hat. An gewissen Stellen sitzt immer einer.
Dazu kommt, dass an schönen Wochenendentagen alle 30 Minuten ein Kanu, Kajak, Paddelboard oder Schlauchboot den Neckar hinunter gepaddelt kommt.

Früher habe ich dort Brassen so groß wie Klodeckel gefangen. Diese Jahr einen 20cm Döbel und ansonsten 5 bis 10 cm große Schneider. Aal tode Hose. Rotauge, nichts null. Dieses Jahr konnte ich seit langem wieder eine Barbe überlisten.

Was ich mich frage, warum gibt es in den holländischen monotonen und strukturarmen Wassergräben einen solchen Fischreichtum?


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