Grundel-Plage

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Maquarius
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Grundel-Plage

Beitragvon Maquarius » 15.09.2015, 07:28

Moin,
ich hab dieses Jahr Grundeln im dreistelligen Bereich gefangen und es versaut einem ganz schön den Angeltag... :evil: Wollte mal fragen was ihr so gegen die kleinen Drecksviecher macht? :?: Egal mit welcher Methode und welchem Köder (von Kunstködern mal abgesehn) die Dinger hängen im Minutentakt an meinem Haken, was schon sehr ärgerlich ist... :evil: Mich würd auch mal interessieren ob ich die wieder zurücksetzt oder kurzen Prozess macht? Oder als Köfi verwendet? :twisted:
Nach unzähligen versuchen ging bei mir dieses Jahr tatsächlich nix außer Grundeln, Rotaugen, Grundeln, paar Döbel, Grundeln, Grundeln, ach ja und natürlich Grundeln... :evil:

Grüße und nen schönen Tag! :8)

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Mitschman
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Re: Grundel-Plage

Beitragvon Mitschman » 15.09.2015, 08:48

Iss sie einfach auf!

Viele Grüße von Mitschman

Floma
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Re: Grundel-Plage

Beitragvon Floma » 15.09.2015, 11:26

Es gibt Stellen, da fängt man die im Minutentakt - und das auch nur weil das Versorgen und Neu-Auswerfen zu viel Zeit braucht.
Essen ist ok. Schmecken erstaunlich gut. Allerdings nicht die große Küche, sind halt furchtbar klein und braten im Öl sofort durch. Als Snack mit Ketchup etc. trotzdem gut. Wenn ich am Samstag Morgen angle, habe ich einige von denen. Um 16:15 (Halbzeitpause Bundesliga) werden die schnell, wie von Mitschman gezeigt/verlinkt zubereitet und zum Anpfiff der 2. Halbzeit sitze ich mit einem Teller voller Grundeln wieder im Wohnzimmer. So ne Art Stadionwurst für Angler.
Fischfond nur mit Grundeln hat mich nicht überzeugt, die Grundel ala Brathering war ok. Sollte ich am Wochenende ans Wasser kommen, mache ich ein paar Bilder von der Zubereitung (Dass ich mit Grundeln nach Hause komme, steht außer Frage). Die Variante habe ich eigentlich für Döbel mit ihren verdammten Gräten übernommen, dann aber einige im ganzen gebratene Grundeln mit ins Glas gegeben; funktioniert.

Im Neckar selbst habe ich mit einer Grundel am Haken noch nichts gerissen - dass war aber sicher mein "Fehler". Mein Vater hat mir aber erzählt, dass er kürzlich mit einer Grundel eine Grundel im Neckar gefangen hat. Auch gab es im Forum Berichte über Erfolge.

Das doofe ist, dass die wirklich alles ins Maul bekommen. Wählerisch sind sie auch nicht. Nur schwimmen können sie nicht so richtig, hüpfen eigentlich nur über den Grund. Was nicht in Grundnähe ist, erreichen sie deshalb auch nicht.
VII

twin
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Re: Grundel-Plage

Beitragvon twin » 15.09.2015, 12:45

Ich angel nurnoch mit großen ködern, z.b. Pellets oder Boilis. Die kriegen die Grundeln nicht sofort in mund. Nach 2 Stunden haben sie den Köder allerdings auch vernichtet.
Ich angle am 7er.

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Maquarius
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Re: Grundel-Plage

Beitragvon Maquarius » 15.09.2015, 12:54

Ok, das wäre ja mal wenigstens eine Möglichkeit der Verwertung... ich hab das schonmal irgendwo gelesen, allerdings für nen schlechten Scherz gehalten! :shock:
Dann geht nächstes mal ein Eimer extra mit, vielleicht kann ich meinen Spot ja leer fischen... :D
Das nicht-in-grund-nähe-angeln hab ich auch schonmal gelesen, aber was machst da als Grund-Angler? Sobald der Wurm am Boden ist hab ich nen Piranha-Effekt! :? Hab mal was von "Auftriebs-Stoffen" gehört? Kann mir da jemand was dazu sagen?
Meine Pose hab ich neulich so hoch gestellt, dass ich nur noch nen halben Meter unter der Wasseroberfläche war... da war ich dann aber auch ganz allein... :mrgreen: Muss so ein Zwischending finden... so nen Meter über dem Boden wär vermutlich net schlecht...
(Schwimmen die echt so schlecht? Bzw. hüpfen die tatsächlich nur am Grund entlang?)

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Re: Grundel-Plage

Beitragvon RiverFreak » 15.09.2015, 16:08

Als Köfi sind die Viecher top - als Bündel auch ein guter Wallerköder. Auf meiner Website gibts nen Grundelcontest - kannst ja mitmachen, auf die Art machen die Viecher wenigstens etwas Spass oder du besorgst dir ne ultralight rute und befischt die viecher gezielt, macht auch spass und hilft dem Neckar :D

Floma
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Re: Grundel-Plage

Beitragvon Floma » 15.09.2015, 21:34

Maquarius hat geschrieben:Meine Pose hab ich neulich so hoch gestellt, dass ich nur noch nen halben Meter unter der Wasseroberfläche war... da war ich dann aber auch ganz allein... :mrgreen: Muss so ein Zwischending finden... so nen Meter über dem Boden wär vermutlich net schlecht...
(Schwimmen die echt so schlecht? Bzw. hüpfen die tatsächlich nur am Grund entlang?)

Soweit ich weiß haben die gar keine Schwimmblase.Im Neckar sieh man das nicht, im Meer habe ich beim Tauchen aber schon beobachten können, wie Grundeln am Grund "hoppeln".
Während sie für viele Fischarten der blanke Horror sind (Fressen den Laich), profitieren die Zander angeblich brutal von Grundeln. Zander bewachen ihren Laich und bedienen sich am reichhaltigen Grundel-Buffett. Somit negativen Effekt ausgeblendet, positiven Effekt genutzt. Mal schauen, wie sich das über die nächsten Jahre bei uns entwickelt. Dass sich durch die Grundeln etwas verändert ist offensichtlich.

Zwecks schwimmenden Ködern: Unterwasserpose und einen Boom. Ich habe im Urlaub UPosen mit vielleicht 10g gesehen und ebay hat mir gerade bestätigt, dass es das auch bei uns gibt. Muss also nicht immer die große Waller-Montage sein. Kleinere Booms gibt es fürs Feedern sowieso. In Strömungsrichtung geworfen, sollte sich da auch nichts verheddern ... hoffe ich. Im Endeffekt ist die Montage so einfach wie eine gewöhnliche Grundmontage nur dass die UPose mit Stoppern fixiert wird, die Schnur durch den Boom läuft und am Boom ein Blei hängt.
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Skipper
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Re: Grundel-Plage

Beitragvon Skipper » 15.09.2015, 21:54

Wie twin schon geschrieben hat, größere Köder wie Boilies oder Pellets verwenden. Das mit Auftriebskörpern oder U-Posen funktioniert nur bedingt, Kesslergrundeln kann man so zwar abhalten, aber die Schwarzmund-Grundeln holen sich den Köder auch einen halben Meter über Grund. Es gibt auch Stellen, wo es keine oder fast keine Grundeln gibt, aber die sind schwer zu finden. Ich habe dieses Jahr schon über 700 Grundeln gefangen, bevor ich so eine Stelle gefunden hatte. da wimmelt es nur so von Rotaugen, Nasen, Rapfen, Döbeln und sogar Karpfen.
Gruß Jörg
Es gibt immer einen noch größeren Fisch!

Ich angel am 0er bei Heidelberg

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Der Tobi
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Re: Grundel-Plage

Beitragvon Der Tobi » 17.09.2015, 16:45

Ja die lieben Grundeln :D

An denen vorbeizuangeln ist schwierig da man dann wahrscheinlich auch so manchen schönen Fang versäumt.
Essen klappt gut mit den Kleinen, ändert aber kaum was daran das sie nerven wie Sau. War dies Jahr schon "Motivationsangeln" an einem See in der Nähe und dachte "keine nervenden Grundeln, Super" dafür Sonnenbarsche :twisted: :twisted:

So hat halt jeder seine Plage, von anderen habe ich gehört das bei denen kleine Waller die Plage sind ähnlich wie unsere Grundeln :shock: ob's stimmt :?:
Deshalb die Stellen suchen wo es besser ist, die sind selten aber sogar ich als Anfänger hab da schon was entdeckt wo es zumindest besser ist.
Viele Grüße

Tobi

Wie immer völlig ahnungslos.
Abschnitt V

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Re: Grundel-Plage

Beitragvon # Alex # » 18.09.2015, 11:51

Der Tobi hat geschrieben:So hat halt jeder seine Plage, von anderen habe ich gehört das bei denen kleine Waller die Plage sind ähnlich wie unsere Grundeln :shock: ob's stimmt :?:


Genau das habe ich vor einigen Wochen so an der Ardeche erlebt... Die Angelkollegen vor Ort haben erzählt, daß dieses Phänomen intensiver ist, seit dem überall Fischtreppen in die Wehre eingebaut worden sind - Sicher kommen die dann aus der Rhone in die Kinderstube dorthin...

Dort war allerdings der Fischbestand generell gut, so daß neben den Mini-Walli's auch alles mögliche andere an den Haken ging...
Am Neckar dagegen hab ich es aufgegeben mit z.B. Made, Mais, Wurm direkt auf Grund zu angeln - zumindest vor der Abend-Dämmerung.

Skipper ist trotzdem sehr erfolgreich - brauchst halt einen besonderen Spot an dem die Grundeln Nachteile haben...

Schönes Wochenende & fangt was!!

Alex
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Re: Grundel-Plage

Beitragvon Maquarius » 24.09.2015, 10:16

Danke für die vielen Tipps und das Feedback! Ich hab mir letzte Woche gleich paar U-Posen gekauft (mit und ohne Rasseln) und bin gespannt drauf! Hoffe die Strömung am Neckar ist gut genug um den Köder zu treiben...
Auch das mit dem Grundeln-Zubereiten werd ich bei Gelegenheit mal ausprobieren (Paprika, Mehl und Fritöse war soweit ich das seh alles was man braucht).
Petri!

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Re: Grundel-Plage

Beitragvon Esslingen » 06.10.2016, 09:32

zum Thema Grundel Plage habe ich eben dieses Bericht gefunden:

http://www.n-tv.de/wissen/Fremde-Fischart-breitet-sich-in-Ostsee-aus-article18786606.html
Grüße Joachim

Ich angle am 10er
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Re: Grundel-Plage

Beitragvon Angel-Sepp » 06.10.2016, 14:01

Der Satz "Nach unzähligen versuchen ging bei mir dieses Jahr tatsächlich nix außer Grundeln, Rotaugen, Grundeln, paar Döbel, Grundeln, Grundeln, ach ja und natürlich Grundeln..." könnte grad von mir kommen.

Wobei ich festgestellt habe, dass es Stellen gibt, wo eine Grundel nach der anderen am Haken hängt und wiederum andere, bei denen ich über den ganzen Tag verteilt vielleicht 5 Grundeln fange. Bei der gleichen Methode.
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Re: Grundel-Plage

Beitragvon ACER » 07.10.2016, 06:34

Maquarius hat geschrieben:Ich hab mir letzte Woche gleich paar U-Posen gekauft (mit und ohne Rasseln) und bin gespannt drauf!


ein Stückchen Styropor oder Kork mit der Köfinadel auf´s Vorfach ziehen hat den selben Effekt, und ist wesentlich billiger... :wink:
Ein aufgepopptes Vorfach hält zwar nicht alle Grundeln ab, aber die Bisse werden deutlich weniger.
Gruß Steff

Ich angle an der Rems, am Neckar nur noch selten...

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Re: Grundel-Plage

Beitragvon HHSCHOCK » 08.10.2016, 13:32

Wir beobachten das "Grundelproblem" natürlich auch und versuchen zusammen mit Fischereibehörden und Biologen das Problem einzuschränken.
Wir bewirtschaften ja auch den Neckar einige Kilometer lang oberhalb der Schifffahrtsstrasse.

Da haben wir in den letzen 5 Jahren 3 x Aalrutten besetzt ca. 12 - 25 cm. Von denen werden inzwischen vereinzelt welche gefangen. Grundeln haben wir in diesem Bereich schon vorher wenige gehabt und es scheinen auch nicht mehr zu werden.
Deshalb haben wir begonnen, auch im Hafen Stuttgart Aalrutten zu besetzen um das Problem Grundel einzudämmen. Zudem haben sich dort die Zanderbesätze positiv entwickelt, es werden verstärkt Zander gefangen. Allerdings gibt es immer noch Grundeln ohne Ende.
Deshalb werden wir im Neckar in den nächsten Jahren auch den Aalbesatz forcieren. Obwohl da letzendlich die großen Aale in Turbinen gekillt werden. Allerdings sollten die bis zum Abwandern auch Grundeln "satt" gefressen haben.
Ein zu wenig beachtetes Problem kann der Waller sein. Die Jungwaller gehen ja auch wie Staubsauger durchs Wasser und fressen ausser Grundeln sicher auch alles andere was ins Maul kommt. Deshalb ist es wenig hilfreich wenn gefangene Waller jeder Größe wieder zurückgesetzt werden. Da sollte nicht die persönliche Meinung den Verstand leiten sondern eher die biologischen Zusammenhänge.
Ansonsonsten sind wir für jede bewährte oder erfolgreich erscheinende Methode aufgeschlossen.
Neckar von Unterensingen bis Wernau
Neckarhafen Stuttgart
Hegebereich 9
Hegebereich 8
Hans-Hermann Schock


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