Nach dem ich im Frühjahr eine Ferienhütte direkt an den Ufern des Vrigstadsan gebucht hatte, ging es Anfang August mit dem Auto los. Nach ca. 6 Stunden Autofahrt kamen wir in Travemünde auf der Fähre an. Die Überfahrt nach Trelleborg dauerte ca. 8 Stunden. An Deck hatten wir uns eine Schlafkabine gemietet, so konnten wir uns ausruhen und verschenkten den Anreisetag nicht.
In Trelleborg angekommen, vergingen die letzten drei Autostunden bis zu unserer Hütte wie im Flug. Dort angekommen, empfingen uns die äußerst netten Vermieter (deutsche Auswanderer) und übergaben uns den Schlüssel, so wie einen E-Motor und Anker für das Boot, das direkt an der Hütte liegt.
unsere Hütte:
Zum Gewässer:
Der Vrigstadsan ist ein kleiner Fluss in Smaland der in den Ruskensee mündet. Zur Stromgewinnung wurde er allerdings aufgestaut und ähnelt von der Mündung (Stauwehr) bis zum Ort Gisabo eher einer Seenlandschaft. In den zwei Wochen befischte ich ausschließlich diesen Bereich. Die Hauptfischarten sind Barsch, Zander und Hecht. Bei den Friedfischen überwiegen Rotaugen, Rotfedern, Brachsen und Schleien. Weiterhin gibt es noch Aale (ganzjährig geschont!!) und Quappen. Das Besondere an diesem Gewässer ist die Struktur. Es ist mit nur 1 Meter recht flach, nur über dem alten Flussbett hat man Tiefen zwischen 4 und 10 Metern.
Das Gewässer:
Nach dem Ausräumen des Autos und Einrichten der Hütte wurde das Boot sofort startklar gemacht. Abends versuchte ich es auch gleich mit Gummifisch auf Zander. Die Struktur stellte sich als das größte Problem dar. Das Flussbett und damit den fängigen Bereich zu finden war ohne Echolot recht schwer. Gegen Abend fand ich dann das Flussbett und konnte nach kurzer Zeit auch den ersten Zander fangen. Mit 65 cm ein schöner Anfang.
Nach dem ich mir von unseren Vermietern ein Echolot besorgt hatte, ging es an dem darauffolgenden Tag auf Barsch. Mit dem Echolot waren schnell die entsprechenden Stellen gefunden und ich konnte einige Barsche bis ca. 40 cm mit kleinen Gummifischen überlisten.
Nachmittags wurde das Wetter immer schlechter und wir brachen das Angeln ab. Am darauffolgenden Tag war es sehr windig und bis auf einen kurzen erfolglosen Versuch beließ ich es auch dabei. Am darauffolgenden Morgen weckte uns die Sonne, was auch bis zum Ende unseres Urlaubs so bleiben sollte. Ich versuchte es nun gezielt auf Zander. An den ersten Stellen passierte nicht viel. Nach ca. 2 Stunden kam dann der ersehnte Einschlag. Das Ergebnis war ein schöner knapp 80 cm Zander.
Ab da war der Bann gebrochen. Hatte man die Stellen erst einmal gefunden ging es häufig Schlag auf Schlag. Nicht selten war jeder Wurf dann ein Treffer und die Bisse waren selbst von den Kleinsten knallhart.
So verging die erste Woche, ohne das wir jedoch einen Hecht zu Gesicht bekamen.
Anfang der Woche ließ das Kraftwerk vermehrt Wasser ab und ab diesem Zeitpunkt sollte sich das ändern. In der zweiten Woche konnte ich keinen einzigen Zander mehr überlisten, jedoch spielte die Hechte wie verrückt. Sie stürzten sich auf alles, was man durch Wasser zog. Egal ob bunter Barschgummi oder unauffälliger Zanderköder. Mit 70 cm hatten die Hechte eine gute Durchschnittsgröße. Die Meterfische blieben uns allerdings verwehrt, wobei der Größte immerhin 91 cm hatte. Standen die Zander in den tiefen Löchern, bissen die Hechte eher an den Kanten zum Flachen hin.
Fazit: Ein wunderschöner, erfolgreicher und erholsamer Urlaub in wunderschöner Natur. Bei unseren Wanderungen und Fahrradtouren konnte man überall Tiere und blühende Pflanzen entdecken, also nicht nur für Angler sehr interessant.
Den Ruskensee, er gilt als bestes Zandergewässer Schwedens, hab ich nicht beangelt. Ihn werde ich mir im nächsten Urlaub vornehmen.
PS: Kontaktdaten oder weitere Tipps per an PN