Schwarzbarsch-Angeln in Florida

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Sepp_Heidelberg
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Schwarzbarsch-Angeln in Florida

Beitragvon Sepp_Heidelberg » 26.02.2013, 01:37

Hallo Leute,

aufgrund von Arbeit und Studium habe ich schon länger nichts mehr von mir im Forum hören lassen. Derzeit mache ich ein Praktikum in einer Kanzlei in Miami. Natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen einen kleinen Abstecher in die Everglades zum Bassfishing zu machen. Hier ein kleiner Bericht:

Bereits um 5:15 bin ich am Sonntag früh aufgestanden um mit meinem Mitbewohner in die Everglades zu fahren. Nach einer eineinhalbstündigen Fahrt erreichten wir von Miami aus um 7:00 den Everglades Holiday Park, wo wir uns ein kleines Boot ausleihten. Leider mussten wir uns bis 9:00 gedulden bis wir aufs Wasser durften, da man aufgrund des starken Nebels keine zwanzig Meter sehen konnte und die Boote deshalb nicht starten durften. Ich wollte aber natürlich die beste Beißzeit des Tages nicht vergeuden und habe es mit ein paar Oberflächenködern vom Ufer aus versucht. Ich lasse also meinen Stickbait im Walk-the-Dog übers Wasser laufen. Nach wenigen Sekunden gabs schon den ersten Einschlag. In der Rute spürte ich allerdings nichts. Mit einem lauten „Damn!“ äußerte ich meinen Unmut. Mein Mitbewohner fragte mich: „Did you get a strike?“ Ich: „Yes, but I missed it“ Darauf er: „ Go on! Maybe it comes bac…..” Und in diesem Moment schlägt es erneut ein. Nach einem kurzen Drill konnte ich meinen ersten Fisch aus nordamerikanischen Gewässern landen. Ein sogenannter Oscar-Fisch hat sich den Köder im Morgengrauen von der Oberfläche geschnappt. Nach einem schnellen Foto gings für den Räuber aus der Familie der Buntbarsche wieder zurück ins Wasser.

[img][img]http://s7.directupload.net/images/130226/mk5fxpgf.jpg[/img]

Dann wars schließlich 9:00 und es ging endlich raus aufs Wasser. Die Gewässer rund um den Holiday-Park bestehen dabei weitgehend aus circa 35 Meter breiten Kanälen mit Seerosenfeldern an den Rändern. Diese habe ich zunächst mit Crankbaits und Oberflächenködern abgefischt. Leider tat sich nichts. Mein Mitbewohner hat es in der Zwischenzeit mit kleinen Köderfischen versucht und konnte auch einen Oscar-Fisch landen.

Um circa 10:30 wechselte ich dann auf einen Creature-Bait (Lila-Glitter) am Texas-Rig und fischte damit die Seerosenfelder ab. Nach ein paar vorsichtigen Kontakten, konnte ich dann schließlich meinen ersten Schwarzbarsch landen. Kein Gigant, aber immerhin mein allererster Bass. Die Freude war natürlich groß.

[/img]Bild

Die Fische mussten also am Platz sein. Ich machte den nächsten Wurf. Und nach wenigen Kurbelumdrehungen konnte ich den nächsten Bass ins Boot heben. Zwar wieder nur ein kleiner, aber so konnte es jetzt weitergehen. Dies war aber leider nicht der Fall. So gab es eine circa einstündige Beißflaute, in welcher ich auf einen circa 18 cm langen Worm (Grün-Glitter) wechselte. Ich fischte also weiter die Seerosenfelder ab und bekam kurz bevor wir zurück mussten noch einen schönen Biss. Nach einem herzhaften Anhieb und einem kurzen Drill am leichten Gerät könnte ich noch einen weiteren Bass landen.

[img][img]http://s7.directupload.net/images/130226/yinrpwqi.jpg[/img]

Mit einer Bilanz von drei Schwarzbarschen, einem Oskar-Fisch und einem kräftigen Sonnenbrand ging es zurück in den Hafen. Ein Glück auch, dass ich von den zahlreichen Alligatoren, die immer wieder mal ein Knurren von sich gaben, wenn man sich ihnen zu sehr näherte, nicht attackiert wurde! ;)

[/img]Bild

In ein paar Wochen werde ich einen erneuten Abstecher in die Everglades wagen. Dann gibt es vielleicht wieder was zu berichten.

Viele Grüße aus dem Sunshine State,

Sepp

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kirk
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Beitragvon kirk » 26.02.2013, 07:31

Super viel Spass drüben. und kauf nicht soviel ein.
Schönen Tag und lasst was hängen, ich machte es bis 2014 am IXer.

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Hans
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Beitragvon Hans » 26.02.2013, 08:55

Ein schöner Beitrag Sepp.
Was meinst du,kann man die Schwarzbarschangelei 1:1 auf unsere Barschangelei übertragen?
Oder verhalten sich die Schwarzen doch etwas anders?
Gruß Hans
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Sepp_Heidelberg
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Beitragvon Sepp_Heidelberg » 26.02.2013, 15:24

Nun, ich würde sagen der Schwarzbarsch ist eine Mischung aus Hecht und Flussbarsch. Oft lauert er wie der Hecht in Unterständen wie Seerosefeldern, versunkenen Bäumen etc. Manchmal zieht er aber auch in kleineren Gruppen umher. Beim Angeln auf die Schwarzbarsche empfiehlt sich also mögliche Unterstände abzufischen. Hat man dann mal einen gefangen, sollte man aber die Stelle auf jeden Fall weiter beangeln.
Außerdem mag der Schwarzbarsch (insbesondere der Largemouth) keine strömenden Gewässer, während unser Flussbarsch ja auch in relativ stark strömenden Gewässern wie der Donau vorkommt.
Für die Köderwahl ist meist die Tageszeit entscheidend. Der Schwarzbarsch ist sehr aggressiv und Oberflächenköder, die viel Alarm machen (Stickbaits, Popper, Buzzbaits etc.), sind besonders zu den Beißzeiten Trumph. Hält sich der Schwarzbarsch aber während der Nachmittagshitze im Schatten der Seerosenfelder auf, sollte man es eher mit langsam geführten Gummiködern am Texas-Rig oder Carolina-Rig versuchen. Natürlich ist bei den Ködern alles etwas größer als bei unserer Barschangelei. So werden auf Schwarzbarsch vorwiegend Hardbaits von 10 bis 15 Zentimetern gefischt und Gummiköder bis 20 Zentimeter.
Zum Drillverhalten lässt sich noch sagen, dass der Schwarzbarsch sehr gerne aus dem Wasser springt, was ja eher unserem Hecht als unserem Flussbarsch ähnelt.

Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen!

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Hans
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Beitragvon Hans » 26.02.2013, 15:29

Vielen Dank Sepp
Gruß Hans
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Beitragvon Heidelberger » 03.04.2013, 21:00

Toller Bericht Sepp!!!
Grüße euer HD`berger
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Beastmaster
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Beitragvon Beastmaster » 04.04.2013, 15:32

:GR: zu dem Fang !
Und wenn du Zeit hast hast musst mal nach Key West fahren,
des ist echt toll. Im Fort Zachary Taylor gibts einen schönen
Badestrand :D
Gruß Stefan

Ich angle von Mittelstadt bis Oberboihingen

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