Hi Forum,
als eifriger Leser und Katalogblätterer hat sich mir heute DIE Frage gestellt.
Warum wird die Farbe "Rot" in unserem Metier als Signalfarbe gedeutet?
Nun, zum einen imitiert es eine Wunde, eine spezifische Fischart (Rotfeder, Barsch etc.) oder einfach das was es ist: Die Farbe Rot!
Wie eingangs gesagt, versuche ich, zumindest theoretisch , immer auf dem neuesten Stand zu bleiben.
Und auf einmal kommt da so ein Markenschnurhersteller aus den USA und versucht mir weiszumachen, dass eine "rote" Schnur ab 3 Metern Wassertiefe nahezu "unsichtbar" ist...
Was macht dann der Ostsee-Kutterfischer mit seinen Japanroten Gummimaks? Der Molenfischer mit seinen roten Heringsbleien, der Schleppfischer mit Downriggersystem und seinem roten Blinker? Haben wir die Fische falsch erzogen, ihnen eingeredet, dass sie gefälligst auf die Farbe "rot" zu beissen haben?
Fragen über Fragen und das ohne Antwort...
Bin ja jetzt mal gespannt, habe mir eine rot eingefärbte Schnur gekauft. Entweder ich bekomm jetzt Hammerbisse auf die Schnur, Hammerbisse auf meinen roten Gufi oder keine Bisse mehr, weil rot ja inzwischen als unsichtbar gilt...
Was meint ihr dazu? Ist rot gleich rot? Die meisten wollen mir jetzt sicher sagen, dass das ja weniger mit der Farbe, als mit der Aktion und den daraus resultierenden Druckwellen zu tun hat, wenn ein Fisch beisst. Aber warum wird rot immer so hoch gelobt als DIE Farbe.
Persönlich tendiere ich schon seit geraumer Zeit zu dunklen, am liebsten schwarzen Ködern, weil die sich bei jeder Witterung von dem Wasser absetzen
Helft mir!!!
Greetz°!
Signalfarbe contra "Unsichtbarkeit"
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Das weiß ich neuerdings auch
Aber die Frage war ja, warum Farben wie Rot in der Kutterfischerei so fängig sind. Früher war die am häufigsten verbreitete Methode einfach ein Pilker und davor ein Gummimak (Twister etc.) am Seitenarm. Man konnte in Fachzeitschriften immer von "Japanroten" Ködern oder allgemein von mega-erfolgreichen roten Ködern lesen. Aber das steht ja im Gegensatz zu dem, was jetzt von den Schnurherstellern behauptet wird.
Habe mir aber die Frage jetzt selber beantworten können. Vielleicht kennen ja einige von euch die Seite: http://www.felchenfischer.ch/205601/205622.html
Die Skala der Sichtigkeit unter Wasser war mir zwar bekannt, aber die Grafik darunter löst meine Probleme. Es liegt an den jeweiligen Farbschattierungen, die die Farbe rot hervorbringt. Je nach Tiefe ist es ein eher kräftiger Grauton der im Kontrast zum Wasser steht. Das erklärt vielleicht die Fängigkeit.
Dann ist aber die Theorie mit der Schnur absoluter Humbug... Auch wenn das rot verschwindet, bleibt ein kräftiger Grauton. Da wäre Gelb, Magenta oder Grün, je nach Bedingung, unter Umständen besser.
Greetz°!

Aber die Frage war ja, warum Farben wie Rot in der Kutterfischerei so fängig sind. Früher war die am häufigsten verbreitete Methode einfach ein Pilker und davor ein Gummimak (Twister etc.) am Seitenarm. Man konnte in Fachzeitschriften immer von "Japanroten" Ködern oder allgemein von mega-erfolgreichen roten Ködern lesen. Aber das steht ja im Gegensatz zu dem, was jetzt von den Schnurherstellern behauptet wird.
Habe mir aber die Frage jetzt selber beantworten können. Vielleicht kennen ja einige von euch die Seite: http://www.felchenfischer.ch/205601/205622.html


Die Skala der Sichtigkeit unter Wasser war mir zwar bekannt, aber die Grafik darunter löst meine Probleme. Es liegt an den jeweiligen Farbschattierungen, die die Farbe rot hervorbringt. Je nach Tiefe ist es ein eher kräftiger Grauton der im Kontrast zum Wasser steht. Das erklärt vielleicht die Fängigkeit.
Dann ist aber die Theorie mit der Schnur absoluter Humbug... Auch wenn das rot verschwindet, bleibt ein kräftiger Grauton. Da wäre Gelb, Magenta oder Grün, je nach Bedingung, unter Umständen besser.
Greetz°!
Zuletzt geändert von Rastapopol am 10.09.2008, 23:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Also Rot wird tatsächlich nach wenigen Metern unter Wasser nicht [url]mehr wahr genommen. Kann dir jeder Taucher bestätigen.
Lassen wir doch mal den Meister zu Wort kommen
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.. und wenn ich dann folgendes lese, dann muss ich mich wieder halb totlachen :
Womit doch mal wieder bewiesen ist, dass auch bei den Farben viel zu viel "gedöhns" gemacht wird. Genau wie beim High Tech Equipment. Aber dieses Thema hatten wir schon.
Und wir Deppen (ich will mich da nicht ausschließen) lassen uns den unnötigen Krempel -nicht nur einmal- sondern auch noch in unterschiedlichen Farben aufdrehen.
Die Rotwahrnehmung ist also die am wenigsten nützliche Farbsichtigkeit unter Wasser. Da sie bei einigen Fischen – bei wie vielen genau ist noch nicht erforscht – im Lauf der Evolution verloren gegangen ist, kann sie rotsichtigen Fischen als eine Art Geheimkommunikation dienen: Was sich diese Fische in Rot auf den Körper zeichnen, ist für andere Fische unsichtbar. Gleichzeitig sind rötliche Fische vor den Augen ihrer Beute und Räuber besser verborgen, als das menschliche Auge vermuten lässt. Ähnlich steht es mit der Wahrnehmung ultravioletten Lichts: Forschungsergebnissen zufolge haben rund die Hälfte der Korallenfische die Fähigkeit, UV-Licht wahrzunehmen. Riffbarsche beispielsweise tauschen sich über ultraviolette Signale aus, aber ihre Räuber können die Zeichen nicht sehen.Quelle
Womit doch mal wieder bewiesen ist, dass auch bei den Farben viel zu viel "gedöhns" gemacht wird. Genau wie beim High Tech Equipment. Aber dieses Thema hatten wir schon.
Und wir Deppen (ich will mich da nicht ausschließen) lassen uns den unnötigen Krempel -nicht nur einmal- sondern auch noch in unterschiedlichen Farben aufdrehen.
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