Gestartet sind wir um halb vier, mal wieder viel zu viel zu tun bevor man aus den Hufen kommt. Den Schein haben wir beim A&M in Remseck geholt. Wir wollten einen für den Neuner, leider hatte der Kollege nur noch Scheine für den siebener und achter. Da meine Eltern mal vorbeischauen wollten, haben wir uns dann für die Schleuse Poppenweiler entschieden. Noch schnell ein paar Kleinteile, Maden und Würmer nachgekauft und los gings.
An der Schleuse angekommen haben wir uns an die Schleusenseite gesetzt. Seltsam, bei uns sucht man ruhige Stellen ohne Strömung, am Neckar sucht man Stellen mit Bewegung im wasser. Wir hatten unsere Mädels dabei, die waren zu faul um zur Turbinenseite rüberzulaufen. Außerdem war mein ganzes Zeug in den Kellerkisten, also schlecht zu tragen. Was solls, Sonne, Bier und Angeln, hingesetzt und geknotet. Mac hat den Schein noch nicht lange, also habe ich so viel geschwätzt wie geknotet. Madenbündel dran, 80 Gramm Futterkorb gefüllt und raus damit. Die Mädels freuten sich über die Schwanfamilie (Sicherheitsabstand einhalten, der Macker kuckte ein paar mal grimmig rüber) Ich war noch am aufbauen der zweiten Rute, als die Spitze das erste Mal zuckte. Mac schnappt sich schnell die Rute, haut an und: Freilaufroll offen, kleine Perücke. Was solls. Hier am Rhein bei Köln habe ich so viele Schneidertage ohne den leisesten Zupfer, das mich schon ein einziger Biss richtig freut. Perücke gelöst, Spitze bleibt ruhig. Trotzdem eingeholt und die erste kleine Brasse verhaftet. Schneiderfrei, Laune gut.
Am anderen Ufer waren einige andere Angler. Einer, ein älterer Herr kam zu uns rüber und erzählte, dass ihm ein Fisch die komplette Rute in den Fluss gerissen hatte. Köder war Kirsche. Leider konnten wir ihm auch nicht weiterhelfen. Und ich konnte meiner Frau endlich erklären, warum ich so teure Freilaufrollen brauche. (Obwohls recht günstige waren

Den Rest des Tages blieb es leider sehr ruhig, die Mädels freuten sich über die Schwanfamilie, wir verloren ein paar Futterkörbe und kriegten keine Bisse. Irgendwann kam dann meine Familie vorbei, mit lecker Essen. Die Mädels sind dann nach Hause und wir haben die Ruhe genossen. Wirklich ein Unterschied zum Rhein bei Köln. Bei uns ist die Strömung so stark, dass man alle halbe Stunde jede Rute neu beködern oder die Futterkörbe nachfüllen muss. Wenn man wirklich in der Strömung fischen will, braucht man geflochtene Schnur wegen dem Strömungsdruck. Madenbündel werden von den eingewanderten Grundeln gefresen oder die chinesischen Wollhandkrabben fressen alles ab, was in der Nähe des Grundes liegt.
Also wirklich Entspannung pur am Neckar. Bevor wir dann weggepennt sind, erwischten wir noch eine Brasse, um die 15cm groß. Einen Fetzen davon köderten wir an der Pose an, aber leider tat sich bis ein Uhr nichts. Nachtangelverbot, auch ein Kuriosum aus NRW-Sicht, ich angel mit meinen Kumpels gerne mal eine Nacht durch. Seltsame Bürokratie, wie auch die 20€ Pfand für die Fangliste. Was für ein Quark. Ihr armen Schwaben.
Hier ein paar Bilder!



