Fisch ausnehmen

Was kann man aus Fischen alles zubereiten.
Hier könnt ihr Rezepte usw. einstellen.

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gelöschter Benutzer
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Fisch ausnehmen

Beitragvon gelöschter Benutzer » 18.07.2011, 15:15

Ich hätte da noch eine Frage zum Ausnehmen der Fische.
Dazu habe ich folgendes gefunden:

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Fadenwürmer (Nematoden) in Fischen ?
Gefangene Fische sofort ausnehmen, sonst wandern die Würmer von der Leber ins Muskelfleisch.
Fische filetieren und enthäuten, Bauchlappen großzügig wegschneiden. Gegen das Licht kann man fast alle Fadenwürmer erkennen und entfernen. Filets immer gut durchbraten. Unter -20°C gehen die Würmer zugrunde.


der Verdauungstrakt im Fisch soll herausgenommen werden, da nach dem Tod des Tieres der biologische Abbau weitergeht.


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Um die Nematodengefahr einzudaemmen, sollten Fische gleich nach dem Fang sorgfältig ausgenommen, gewaschen und die Bauchlappen entfernt werden.

Nematoden

Man sieht Nematoden, wenn das Fischfilet gegen Licht gehalten wird, als rotbraune Flecken. Nematoden sind die häufigsten Parasiten von Fischen, die unter bestimmten Umständen auch Menschen Darmrobleme bereiten können. Gesundheitsgefahren drohen im Grunde nur dann, wenn der Fisch roh gegessen wird oder durch zu kurzes garen. Daher mindestens 20 Minuten bei 70°C Kochen und Braten.


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Der Fisch sollte also nicht nur nach dem Tierschutzgesetz betäubt und getötet werden,– man sollte ihn auch gleich ausnehmen oder ihm zumindest einen Kehlschnitt verpassen, damit er wenigstens ausbluten kann. Fischeiweiß zersetzt sich sehr schnell, desto schneller, je wärmer es ist. Besonders schnell zersetzen sich Innereien und eben auch das Blut. Daher sollte man sich, auch wenn’s gerade gut beißt und man die Angel schnell wieder im Wasser haben möchte, immer die Zeit nehmen zumindest fürs Kehlen, noch besser gleich fürs Ausnehmen.


Wenn ich das hier so lese, sollte man den Fisch eigentlich direkt nach dem Fang, wenn man ihn abgeschlagen und abgestochen hat, ausnehmen.
Am besten eher einen Kehlschnitt machen als den Herzstich, damit der Fisch besser ausbluten kann, und die Qualität des Fleisches erhalten bleibt.

Wenn ich nun den Fisch 20 Meter vom Ufer aus ausnehme und alles entsprechend tief vergrabe, ist das erlaubt oder bekäme ich Probleme, wenn ich es so machen würde?

Ich habe bisher immer die Fische so kühl wie möglich zwischengelagert und dann erst immer zu Hause in der Küche ausgenommen.
Bisher konnte ich keine Qualitätsverluste bei den Fischen feststellen.
Geruch war auch so wie direkt nach dem Fang.

Aber könnte ja sein, ich habe das bisher nicht richtig gemacht und daher meine Frage an die Profis unter euch, wie macht ihr das so im Allgemeinen?

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23tedric
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Re: Fisch ausnehmen

Beitragvon 23tedric » 18.07.2011, 16:24

fishhook hat geschrieben:IAm besten eher einen Kehlschnitt machen als den Herzstich, damit der Fisch besser ausbluten kann, und die Qualität des Fleisches erhalten bleibt.

Wenn ich nun den Fisch 20 Meter vom Ufer aus ausnehme und alles entsprechend tief vergrabe, ist das erlaubt oder bekäme ich Probleme, wenn ich es so machen würde?


Meine Fischerprüfung ist ja noch nicht so lange her (11/2010). Dort wurde uns gesagt, dass wir auf jeden Fall einen Herzstich machen sollen. Es kam beim Vorbereitungslehrgang auch die Frage auf, ob man nicht besser einen Kehlschnitt machen solle. Hier wurde aber eindeutig gesagt: Herzstich. Auch bei Köderfischen, denn die Kontrolleure würden darauf genau achten.

Zum Thema Ausnehmen am Gewässer hieß es, dass eben auf keinen Fall die Innereien ins Wasser geworfen werden dürfen. Man solle sie am Ufer verbuddeln, mit nach Hause nehmen und dort entsorgen oder den Fisch eben zu Hause ausnehmen. "Verbuddeln" hieß bei unserem Dozenten, der ebenfalls Kontrolleur ist, ein Blätterhaufen drüber und gut ist, damit sich der Fuchs das dann schnappen könne. Man solle die Innereien eben nicht auf den Spazierweg schmeißen.

Ich wurde bislang einmal kontrolliert, gleich beim ersten Angeltag. Der Kontrolleur war sehr nett und hat mir erklärt, ich solle einfach mit einem Spaten ein Loch ausheben, Zeug rein, zudecken, fertig.

Ich mach's bislang aber auch so: Kühl lagern, daheim ausnehmen. Allerdings vergingen vom Fang bis zum Ausnehmen noch nie mehr als 2 Stunden bei mir. Daher bin ich auf auf die Antworten hier gespannt. In meiner Rutentasche hab ich in ner Seitentasche aber einen kleinen Klappspaten verstaut. Kann ja sein, dass man mal die Galle verwischt und dann muss man den Fisch sofort ausnehmen, sonst ist er ungenießbar.

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Beitragvon gelöschter Benutzer » 18.07.2011, 16:43

Kehlschnitt (Kiemenrundschnitt), das Herz pumpt noch und somit blutet der Fisch besser aus.
Herzstich, das Herz kann nicht mehr richtig pumpen und der Fisch blutet nicht optimal aus.

Ich habe auch die Fischerprüfung vor Kurzem gemacht und hier wurde eindeutig auf den Kehlschnitt (Kiemenrundschnitt) verwiesen, als sichere Alternative zum Herzstich. Bei sehr kleinen Fischen (Köderfischen) ist es schwierig das kleine Herz zu treffen.

Beim Kiemenrundschnitt, wird die Verbindung der Kiemen mit dem Herzen unterbrochen, somit wird die in den Kiemen noch vorhandene Blutmenge nicht mehr ins Herz gepumpt. Das hat den Vorteil, dass das Herz nur noch das Blut zum pumpen hat, welches bereits im Herz vorhanden ist.

Mit dem Herzstich kann es sein, das Herz pumpt dann auch noch das Blut, welches in den Kiemen ist. Da das Herz dann aber in kurzer Zeit aufhört zu schlagen, da der Herzmuskel durch den Stich beschädigt wurde, ist noch zu viel Blut im Fisch.

Vielleicht kann das jemand noch besser erklären.

Somit ist meiner Meinung nach der Kiemenrundschnitt hier die effektivere Methode um einen Fisch schneller ausbluten zu lassen.
Ausserdem ist er einfacher anzubringen als der exakte Herzstich.

Nur als Infomation am Rande zu erwähnen.

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23tedric
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Herzstich oder Kiemenschnitt

Beitragvon 23tedric » 18.07.2011, 19:14

fishhook hat geschrieben:Kehlschnitt (Kiemenrundschnitt), das Herz pumpt noch und somit blutet der Fisch besser aus.
Herzstich, das Herz kann nicht mehr richtig pumpen und der Fisch blutet nicht optimal aus.[...]
Somit ist meiner Meinung nach der Kiemenrundschnitt hier die effektivere Methode um einen Fisch schneller ausbluten zu lassen.
Ausserdem ist er einfacher anzubringen als der exakte Herzstich.


Hab gerade nochmal in meinen Schulungsunterlagen (Heintges) nachgelesen. Dort wird auf Paragraph §13 der Tierschutzschlachtverordnung verwiesen, zu finden hier:

http://www.gesetze-im-internet.de/tierschlv/BJNR040500997.html

Im Kommentar steht bei Heintges "Natur- und Tierschutz in der Angelfischerei" auf S.43: "[...] z.B. durch einen die Blutgefäße zwischen Herz und Kiemen durchtrennenden Schnitt (Schnitt entlang des Hinterrandes der Kiemenhöhle - "Kiemenschnitt"). Die Entblutung könnte auch durch Herzstich erfolgen. Der "Kiemenschnitt" ist jedoch einfacher und zudem sicherer."

Im praktischen Teil "Versorgen und Verwerten" hat man uns auch nur den Herzstich beigebracht - jeder musste auf diese Art einen Fisch versorgen. Laut TierSchlV geht beides, bzw. es wird nicht vorgeschrieben, welcher Schnitt/Stich vorzunehmen ist - so lese ich das zumindest.

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kirk
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Beitragvon kirk » 18.07.2011, 20:19

Bin für den Kiemenschnitt. Bei anständigen Zandern bspws. muss man auf der Achse Vorderkante Brrustflossen durch die recht stabile Brustplatte stechen – Folge: Man trifft nicht nur das Herz. Kiemenschnitt ist einfach und das Blut kommt tatsächlich bis zu den Klamotten, es geht also schnell. Wenn mich ein Kontrolleur fragen sollte, frage ich ihn ober er mal eine Brustplatte durchstochen hat.
Schönen Tag und lasst was hängen, ich machte es bis 2014 am IXer.

gelöschter Benutzer
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Beitragvon gelöschter Benutzer » 19.07.2011, 07:00

Nehmt ihr die Fische sofort aus, oder wartet ihr bis ihr zu Hause seit?

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Beitragvon Ralf » 19.07.2011, 07:23

immer daheim um die innereien gerecht zu entsorgen.

in der sommerzeit friere ich den fischabfall ein und schmeiße diesen erst in die tonne wenn der biomüll abgeholt wird.

anmerkung:
leider habe ich schon öfters am ufer oder im buschbereichen die reste von ausgenommenen fische gesehen.
tja manche angler haben wohl vergessen das man DAS nicht macht.
Gruß Ralf
2015 angle Ich im VII Abschnitt Bild

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gelöschter Benutzer
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Beitragvon gelöschter Benutzer » 19.07.2011, 07:36

Danke Ralf, dann werde ich das weiterhin so wie bisher handhaben.
Entnommene Fische so gut wie möglich kühl zwischenlagern und dann erst zu Hause schuppen und ausnehmen.

Die Eingeweite und den Rest, tu ich in Plastik einvakuumieren, dann geht das auch mit dem Hausmüll zu entsorgen.

Bei uns im Müllkalender steht, dass man keine Fisch- oder Fleischabfälle in der Biotonne entsorgen soll.

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Auratus
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Beitragvon Auratus » 01.09.2012, 11:10

Ich hätte zu diesem Thema auch noch eine paar Fragen...

1. Frage:
Wenn ich Spinnfischen gehe, dann kann das gut und gerne auch mal 3 Stunden dauern. Wenn ich nun direkt am Anfang einen Fisch fange, den ich mitnehmen möchte, dann möchte ich aber nicht gleich nach Hause rennen, um ihn auszunehmen. Kann ich in einem solchen Fall bedenkenlos 2-3 Stunden weiterangeln, bevor ich den Fisch zu Hause ausnehme? Oder ist das zu riskant? Wie lange sollte man maximal mit dem Ausnehmen warten?


Zum Thema ausnehmen... Wenn man (als armer Student :cry: ) nur eine kleine Wohnung hat (ohne Garten etc...), dann kann das Ausnehmen zu Hause schon eine geruchliche Belastung werden. Daher finde ich, dass nichts dagegen spräche, die Fische noch am Fluss auszunehmen, WENN man anschließend die Innereien in eine kleine Mülltüte tut, diese verknotet und entsprechend entsorgt. Solange man kein Schlachtfeld und Dreck hinterlässt, sollte das doch auch ok sein, oder?
(Anmerkung: Ich nehme die Fische bislang immer zu Hause aus.)

Dazu die 2. Frage:
Wie halten sich Fische während des Angelns länger? Wenn ich sie unausgenommen (z.B. mit Kehlschnitt) in einer Tüte mit mir führe
ODER wenn ich sie direkt ausnehme (evtl. z.B bei Barschen auch gleich die Haut abziehe)??? Ich habe keine Möglichkeit eine Kühltasche mit mir rumzuschleppen...
Also: ohne Haut und Eingeweide oder kompletto? Was hält besser ungekühlt über ca. 2-3 Stunden?

Viele Grüße,
Ingo

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Beitragvon Hans » 01.09.2012, 11:35

Wenn du keine Kühltasche mitnehmen kannst dann auf jeden Fall den Fisch komplett lassen.
Eventuell in einen nassen Stoffbeutel geben und in den Schatten hängen.
Ich nehme immer eine kleine Kühltasche und einen Kühlaccu mit.
So eine Kühltasche für 4 Getränkedosen. Hat sich bestens bewährt.

Beim Ausnehmen zu hause lege ich vorher alles mit Zeitung aus, das erspart auch viel Putzerei.
Gruß Hans
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Beitragvon Mister Fister » 01.09.2012, 12:15

Also ich nehm meine fische immer erst zuhause aus,selbst wenn ich sie ne weile im Rucksack mit mir rumgetragen hab!!!
Wenn ich Strecke machen will hab ich nur nen Rucksack dabei,da muss alles reinpassen (Tacklebocx,was zum trinken,evtl was kleines zum essen etc.) und da is garantiert kein platz mehr für nen klappspaten oder so....wenn ich also nen fisch mitnehmen möchte muss der auch noch in den Rucksackpassen...für diesen fall hab ich vom Al*i so ne "tiefkühltüte" dabei in der sich 2-3 kühlakkus befinden,der fisch kommt in ne extra tüte und dann mit da rein,so bleibt er ne ganze weile frisch und ich kann ihn daheim in ruhe verwerten.
Ob nun Herzstich oder Kiemenschnitt...hm...gute frage,ich mach eigentlich immer nen kiemenschnitt,einfach um sicher zu sein...gelernt hab ich allerdings auch nen herzstich!

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Beitragvon Hans » 01.09.2012, 12:43

Was den Herzstich betrifft.
Kein Metzger der Welt sticht einem Tier nach der Betäubung ins Herz.
In der Regel wird eine Schlagader in der Kehle angeschnitten.
Das hat den Sinn des sicheren Ausblutens was auch die Qualität des Fleisches dann beeinflußt.

Die wenigsten Angler werden bei einem Fisch sicher das Herz treffen, das bei einem Rotauge,Forelle oder Barsch maximal Kirschgröße, eher Erbsengröße hat.
Gruß Hans
Neckar Abschnitt 9


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