Petri Addi ! Toller Barsch!
Am Freitag, dem 02.11. habe ich zusammen mit „Volkerle“ den Brückentag am Neckar genossen. Neben uns waren noch zwei weitere Angler, so dass 8 Ruten auf Karpfen warteten. Von Morgens um 8 bis 16 Uhr. Bei zwei Ruten gab es über den ganzen Tag hinweg genau zwei kurze Anfasser aber nach einem kurzen „Run“ von drei oder vier Metern wurde der Köder ausgespuckt ohne das die Haken greifen konnten…das wars….
Da das Ganze nicht so zufriedenstellend war, habe ich heute am Samstag zuerst die lange „to do“ Liste meiner besseren Hälfte abgearbeitet und mich dann gegen 13 Uhr wieder an den Neckar (andere Stelle) begeben. Ein mir gut bekannter Angler hatte soeben dort seinen zweiten Karpfen des Tages gelandet und packte für den Tag zusammen. Er hat mir dann noch „seinen“ Platz angeboten.
Es ging heute also etwas – die Karpfen haben sich scheinbar endlich an den hohen Luftdruck gewöhnt und begannen endlich wieder mit dem Fressen!
Beide Ruten wurden mit getrockneten und somit sehr hartem Frolic bestückt und dann begann bei einer heißen Tasse Tee und einem „süßen Stückle“ das Warten.
Gegen 14:15 Uhr meldete sich der Piepser und die Rute begann fleißig an zu wippen. Nach einem ruhigen und entspannten Drill lag vor mir ein massiger Spiegler mit 5,5kg und 60cm.
Glücklich und zufrieden wurden die Ruten neu bestückt und wieder ausgebracht.
Mein Tee in der Tasse war noch nicht soweit abgekühlt, dass ich ihn trinken konnte, da zerrte diesmal an der anderen Rute deutlich stärker ein Fisch und der Piepser tönte im Dauerton. Die dauernden Kopfstöße des Karpfens deuteten sofort an, dass hier ein deutlich temperamentvollerer Bursche gegen die Leine kämpfte. Soweit so gut und alles im Griff….. Die zweite Rute lief jetzt aber auch ab und auch deren Piepser sendete Dauerton. Eine Sekunde dachte ich, dass mein Karpfen evtl. in die andere Schnur hinein geschwommen war aber die Schnüre zeigten in völlig verschiedene Richtungen…..Doppeldrill… Vollalarm…
Da die andere Rute drohte aus der Halterung zu kippen, machte ich mit einer schnellen Drehung den Freilauf dort ein klein wenig weiter auf, in der Hoffnung, der Karpfen würde ja mal ein kleines Verschnaufpäuschen einlegen - schließlich war die Wassertemperatur nur knapp über 8 Grad, so dass die Karpfen doch so langsam etwas ruhiger werden sollten. Leider weit gefehlt – die Schnur der zweiten Rolle lief kontinuierlich incl. Dauerton weiter ab. Nichts mit entspannten Drill und ruhiger entspannter Atmosphäre beim Angeln. Ich drillte jetzt meinen Karpfen hart und so schnell es ging ran, da die Schnur bei der anderen Angel auch nicht endlos lang war. Einen tollen Schuppi schnell gekeschert und beim rauslupfen an einer Wurzel kurz mit dem Kescher hängen geblieben dadurch zu viel Last auf die Kescherstange und toll Kescherstange abgebogen. Stress pur. Der Karpfen hatte ideales Küchenmaß (64cm und 3,5kg – SPÄTER ermittelt) wurde abgeschlagen und mit dem krummen Kescher schnell zur anderen Rute. Da waren jetzt vielleicht noch 20m Schnur auf der Rolle – keine Ahnung wo der so weit hin geschwommen ist. Also Schnur aufnehmen und auch den kraftvollen Schuppi mit ca 60cm in Richtung des nun verbogenen Keschers dirigieren. Da ich meine Fangbegrenzung mit den beiden anderen Karpfen ja schon erreicht hatte wurde der dritte Schuppi nur kurz abgehakt – ein Gruppenbild gemacht und dann ging es für ihn wieder ab ins Wasser. War ich platt, schweißgebadet und Adrenalin tobte nur so durch die Adern. Und da gibt es Leute die behaupten Angeln sei langweilig!
Mein Tee war inzwischen kalt und mit den beiden Fischen im Gepäck packte ich dann zusammen. So richtig entspannen konnte ich dann erst wieder Zuhause als die Fische versorgt waren und endlich eine richtig temperierte Tasse Tee auf mich wartete!

