Einführung in die Barschfischerei - Kunstköder

Natürlich gibte es auch Spezialisten für diese Fische

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Rastapopol
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Einführung in die Barschfischerei - Kunstköder

Beitragvon Rastapopol » 18.08.2008, 04:27

Moin Forum,

die meisten von euch werden die folgenden Köder sicher kennen und den ein oder anderen schon auf Herz und Nieren getestet haben. Doch man kann immer dazulernen. Deswegen ist es auch wichtig, dass ihr euch an solchen Beiträgen beteiligt und sie perfektioniert. Fotos oder gezeichnete Montagen sind perfekt zur Veranschaulichung.

Also, los gehts. Auf Barsche angle ich gerne mit feinen Ruten und dünner geflochtener Schnur. Im Moment geh ich auf Nummer sicher und fische mit einer 12er Crystal. :D Eine 1500er oder 2500er Rolle ist völlig ausreichend, da zumeist in Ufernähe gefischt wird. Die Rute hat eine Länge von 2,70m und ein WG bis 18gr.

Spinner und Blinker

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Fangen wir mal mit Nummer eins an. Mini-Blinker lassen sich schon mit einfachem einkurbeln führen. Dann taumeln sie von einer Seite auf die andere und imitieren einen verletzten Fisch. Mit kurzen Rucken, Lupfern, Absinkphasen und dem variieren der Einholgeschwindigkeit kann man dem Ganzen noch das i-Tüpfelchen aufsetzen.

Das selbe gilt natürlich auch für die Spinner mit Nummer zwei und drei. Habe mal die Größen 1 und 2 abgelichtet. Diese sind perfekt für das Fischen auf gute Barsche, vor allem in der Zeit, in der sehr viel Fischbrut unterwegs ist.

Natürlich kann man auch viel größere Kunstköder verwenden um selektiv auf die ganz Großen zu Fischen, es werden im Bodden regelmäßig 50er Barsche als Beifang beim Hechtfischen auf 23er Gufis gefangen... :o
Hab auch selber schon lebensmüde Barsche auf meine 45gr Blinker fangen können.
Aber ich ziehe die kleineren Köder vor, denn mit leichtem Gerät ist es ein Wahnisnns Spass.

Man kann des Öfteren beobachten, dass größere Fische einen Köder attackieren, wenn dieser vorher von kleineren Artgenossen gejagt wurde.
Ein Polarisationsbrille ist eine feine Anschaffung und lohnt sich auf alle Fälle! Es gibt schon gute Modelle ab 15€, mehr als 30€ würd ich aber auch nicht ausgeben :D

Die Kunstköder lässt man nach dem Einwerfen in die gewünschte Tiefe absinken. Man kann schätzen, oder den Köder am Anfang mal ganz absinken lassen und die Sekunden zählen. Die beste Variante liegt auf der Hand, einfach mit dem Gummifisch den Gewässergrund abtasten und sich ein Bild von der Struktur machen.

Gummifische

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Wie man bei Nummer eins sehen kann, sind die beiden Gufis mit einem Erie-Jig ausgestattet. Dieser ist so geformt, dass der Gufi in flachen Sprüngen über den Gewässergrund gleitet. Das ist vor allem im Winter effektiv, wenn die Fische in tiefen Rinnen oder Löchern am Grund stehen. Die Ködergröße variiert je nach Bedingungen und Jahreszeit zwischen 5cm und 9cm. :idea: Wenn es um die Bebleiung geht scheiden sich manchmal die Geister, aber eins kann man vorweg nehmen:

Schwache bis keine Strömung und Fischchen stehen Oberflächennah --> Kleiner Bleikopf und auch mal versuchen im Mittelwasser zu fischen. (Nummer drei)

Wenn die Strömung stärker wird muss auch das Gewicht nach oben hin angepasst werden.

Bei kleinen Gufis und großen Jigköpfen kann man das Blei am Schenkel des Hakens abknipsen und den Gufi mit Sekundenkleber direkt am Kopf fixieren. Der Vorteil ist, dass der Gufi beim Aufziehen nicht einreisst.

Allgemein ist beim Fischen mit Kunstködern der direkte Kontakt zum Köder unverzichtbar. Vor allem beim Führen des Gufis ist das wichtig, denn meistens nehmen die Fische den Köder mitten in der Absinkphase oder kurz vor oder nach dem Auftreffen auf den Boden. Deshalb solte man nach jedem Anheben der Rute sofort wieder in die Ausgangsstellung gehen und die freie Schnur aufkurbeln. Der Sinn der grell eingefärbten Schnüre ist ganz und allein die Sichtigkeit in verschiedenen Wettersituationen.

Dass der Köder in der Absinkphase ist, kann man an der Schnur erkennen. Wenn sie erschlafftt ist der Köder am Grund angekommen. Auch einen Biss kann man an der Schnur erkennen. Wenn die Schnur zur Seite zieht, weiß jeder Angler was er zu tun hat :lol: :lol:

Nummer zwei ist mit einem Spinnerkopf ausgestattet. Er eignet sich perfekt für das Fischen im Mittelwasser und an der Oberfläche. Das Spinnerblatt sorgt für mächtig Radau unter Wasser und bringt selbst bei trübem Wasser die ersehnten Fische. Natürlich kann man auch ein Spinnerblatt auf dem Vorfach fixieren oder ein Spin'N'Glow verwenden. Siehe auch: http://www.angeln-am-neckar.de/phpBB2/viewtopic.php?t=359

Wobbler und kleine Gummis

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Die Nummer eins ist ein ganz toller Köder. Ein Fransen- Jig, der einen Krebs imitiert. :roll: :D Da sie sehr empfindlich sind ("Finesse jigs"), bedarf es spezieller Jigköpfe, wie zum Beispiel dem Giggy Head (heissen allg. "Tube-Jigs"). Sie werden wie ein Gummifisch geführt. Die große Stärke dieser Köder sind beim Vertikalangeln sichtbar. Selbst beim kleinsten Zupfer vibrieren die Tentakeln verführerisch.

Nummer zwei sind Mini Wobbler mit 1,8cm, 2,4cm und 4cm. Warum so klein? Habs einfach mal der Jahreszeit angepasst (viel Brut). :lol:
Super zum Fischen auf Barsch sind auch die Squirrel von Illex mit 6,1cm oder 6,7cm. Aber die sind mir zum Fischen am Neckar noch zu schade. Vor allem bei dem ganzen Gestrüpp, das ist es mir nicht wert... :mrgreen:

Auch ein Wobbler fängt schon beim einfachen Einkurbeln. Aber noch besser fangen sie, wenn sie variantenreicher gefischt werden. Kleine Schläge in die Rute ("twitches") lassen den Wobbler ausbrechen und von einer Seite zur anderen schiessen. Die o.g. Squirrel können sogar ein Stückchen nach hinten schiessen, wenn man in die lose Schnur schlägt. :shock: :!:

Nummer 3 sind nochmal kleine Gummis. Ein kleiner Grub mit 4cm und ein Gufi mit 5cm. Die Grubs sind schon immer altbewährte Barschverführer gewesen und sollten in keiner Gerätekiste fehlen.

Bild

Jetzt hätte ich den Geheimköder schlechthin fast vergessen, den Tasmanischen Teufel. :twisted: Ein Taumel-Köder der Extraklasse, läuft aber viel zackiger und "schwungvoller" als ein normaler Blinker. Den Teufel kann man auf fast alle Fischarten einsetzen, Zielfische sind dennoch Barsch und Forelle, aber auch Saiblinge hab ich damit schon in guten Zahlen überlisten können. Also ich kenne niemanden der sowas fischt und die Fische auch nicht. Das kommt mir zugute... :D

Bei Fragen und Anregungen bitte schreiben...! 8) :lol:

Bis bald,

Greetz°!
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Beitragvon Rastapopol » 18.08.2008, 13:10

Wer möchte, kann seinen Gufi auch ohne Bleikopf montieren. Dafür braucht man nur einen Haken mit großem Hakenbogen (Karpfenhaken etc) und ein bisschen Sekundenkleber. Der Haken wird ganz normal aufgezogen und dann direkt an das Vorfach geknotet. Das Öhr und der vordere Teil des Schenkels werden mit Kleber bestrichen und dann in den Gufi gedrückt. Das Öhr soll ruhig noch ein bisschen rausschauen. Bei Bedarf kann noch ein Bleischrot auf das Vorfach geklemmt werden, oder bei starker Rotation kann man sich ein Belly-Weight selber machen. Das sind Beschwerungen die am Bauch des Köders angebracht werden (bei NoAction Shads etc). Wir nehmen für unseren Zweck einen Lötdraht oder ähnliches und schieben ihn in den Bauch des Gufis. Damit schwimmt er aufrecht und kann schön geführt werden.

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Beitragvon walleralex » 13.09.2008, 09:56

Ganz wichtig,
nehmt bitte Fluor Carbon denn der Barsch ist ein Augenfisch.
Seit Ich FC nehme fange ich eindeutig mehr Barsche.

Ausserdem fange ich die meisten Barsche auf Wobbler.
Die meisten Angler nehmen einen kleinen Spinner und Gummifische in allen Variationen.
Dies allein ist der Grund anderst zu fischen als die meisten Angler.
Natürlich ist es aber auch eine Geldfrage.
Ich muss aber auch sagen es gibt Wobbler so um die 3-5€ die echt gut gehen und mit denen ich auch fische.

Gruss
Walleralex

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Beitragvon Rastapopol » 13.09.2008, 12:34

Kommt halt auf das Gewässer an. Bei mir wird fast ausschließlich mit Wobblern und Gufis gefischt, da ist ein Spinner ne Bank!

Man kann sich aber auch durch Gespräche mit anderen Anglern einen Überblick über die verwendeten Köder verschaffen. Dann gilt es die Situation richtig zu intepretieren.
Nur weil alle mit Spinnern gut fangen muss nicht heissen, dass auf jeden x-beliebigen Wobbler was beissen wird.

Fluorocarbon ist ja eigentlich fast schon Pflicht und gehört zum guten Ruf, aber es geht auch immer noch ohne!
Auch mit Stahl hab ich schon einige ordentliche Barsche als Beifang gehabt.

Wie gesagt, am besten probiert es jeder mal aus, was einem so liegt.

Greetz°!
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Beitragvon Sebi8 » 13.09.2008, 14:04

Also ich fische ohne FC auf Barsche...

Ich fische mit keinem Vorfach....

Ich binde einfach nen Wirbel an meine 0,06er geflochtene un häng da meistens Spinner ein.

Hab da jetzt auch schon viele Barsche damit gefangen
Und den Rapfen mit 63cm auch!!

Aber ich werde mir demnächst mal FC kauffen und dann vorschalten..
Soll wohl echt besser sein!


Gruß Sebi

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Beitragvon Rastapopol » 14.09.2008, 20:37

Hi Sebi,

wirst sicher ne Menge Freude dran haben. Wenn du mit nem Spinner fischst, knote ihn direkt an das Fluorocarbon und verbinde dieses mit einem Wirbel mit der Hauptschnur. Dann gibts auch keinen Schnursalat.

Bei anderen Ködern reichts, wenn du das FC an der Hauptschnur mit nem Zebco oder Blutknoten festmachst.

Hab jetzt ein paar durchgetestet. Die günstigen von Sänger sind ganz ok, knicken aber sehr schnell. Die von Jackson sind echt stabil und haben mich aufgrund des Preis/Leistungsverhältnisses überzeugt. Wenn du aber ein richtig gscheites willst, musst du wieder tief in die Geldbörse greifen :cry: Top und vielfach bewährt sind die FC-Schnüre von Riverge (tolle Durchmesser und hohe Tragkräfte).

Um auch kleine Wobbler optimal "laufen" zu lassen, empfiehlt sich der gute alte "Rapala"-Knoten.
http://www.radtke-clan.de/rapala.gif (Üben, üben, üben :lol: )

Viel Spass,

Greetz°!
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Beitragvon Andi » 15.09.2008, 21:22

So, komme gerade vom Angeln.
Hab einen schönen Barsch auf Wobbler gefangen (ca 35 cm...) hab mich eigentlich gewundert weil der Barsch für den Wobbler dann doch verhältnissmäßig klein war...
Er biss sehr nah am Ufer...
Ein spezielles Vorfach habe ich nicht verwendet..

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Beitragvon Rastapopol » 15.09.2008, 21:24

Ja Petri Andi! :D

35cm ist klasse, war aber ein Beifang, oder?! Auf welche Farbe?

Greetz°!
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Beitragvon Andi » 15.09.2008, 21:49

Danke^^ Ja, war ein Beifang, sozusagen... Hatte es eigentlich auf Zander abgesehen. Wobei ich froh bin wenn ich auf Kusntköder überhaupt irgendwas fange...

Der Wobbler war bräünlich silbern und von der Marke Frenzy, Lauftiefe 4 m...

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Beitragvon walleralex » 16.09.2008, 12:36

Petrie Heil
Siehste geht doch!
nimm ruhig Köder mit 10 cm das passt dann schon.
Viele Angler fischen die Wobbler immer zu klein und fangen so auch nur die kleinen Raubfische.
Nur Mut

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Beitragvon Andi » 17.09.2008, 09:04

Hab hier mal wie ich finde eine ganz interessante Seite gefunden.
Die Möglichkeiten der Köderführung werden hier ziemlich genau beschrieben...
Werd das auf jedenfall mal so ausprobieren!

Hier der Link:

http://barsch-alarm.de/index.php?name=N ... le&sid=593

striker
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Beitragvon striker » 17.09.2008, 19:40

alex ich glaub du kannst jede menge neue wobbler bestellen wenn andi das echt vorhat :D

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Beitragvon Rastapopol » 18.09.2008, 12:57

Andi hat geschrieben:Die Möglichkeiten der Köderführung werden hier ziemlich genau beschrieben...


Vielleicht hilft dir das ein wenig.

Greetz°!

http://www.angeln-am-neckar.de/phpBB2/viewtopic.php?t=375
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