Spinnfischen auf Forellen

Natürlich gibte es auch Spezialisten für diese Fische

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Felchenfischer
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Spinnfischen auf Forellen

Beitragvon Felchenfischer » 10.02.2008, 10:52

Spinnfischen auf Forellen

Viele Fischer sind der Meinung, dass zur Saisoneröffnung die Chancen auf eine kapitale Forelle am grössten sind. Dieser allgemein verbindlichen Aussage möchte ich mich anschliesen, doch keine Regel ohne Ausnahme! Meine Jahre langen Erfahrungen beim Spinnfischen auf Forellen haben mich gelehrt einige wichtige Faktoren zu beachten, um dem Erfolg näher zu kommen.

Die Arbeit kommt vor dem Vergnügen, dass Rute, Rolle und Schnur auf Vordermann sind, versteht sich von selbst. Die Köder, ich fische mit Spinner (Stucki-Brauen) und Wobblern auf Forellen. Die Haken werden kontrolliert, sie müssen scharf und spitz sein, ganz egal ob man Drillinge oder Einzelhaken verwendet. Wenn ich einmal an einem Gewässer fische an dem die Vorschriften ein wiederhakenloses Fischen verlangen, so gehört diese Arbeit zu meinen Vorbereitungen. Die Auswahl an Ködern sollte auch schon am Vorabend zusammengestellt werden. Abgesehen von den einzelnen verschiedenen Ködern, sind Faktoren wie Grösse, Gewicht und Farben (Reizköder), bei der Zusammenstellung zu beachten. Wer das/sein zu befischende Gewässer gut kennt und auch noch über den Wasserstand bescheid weis, kann sein Sortiment speziell darauf abstimmen. Im Weiteren habe ich dabei: eine Hüfttasche und darin sind Reserve Material wie Karabiner, Wirbel, Vorfachmaterial, Einzel-/Drillingshaken, eine Zange/Schere und ein Messband. Das ist alles was ich brauche.

Bild

Die endgültige Köderwahl treffe ich am Wasser in erster Linie ist der Wasserstand ausschlaggebend. Je höher der Pegel steht desto schneller fliesst das Wasser und die Köderwahl fällt schwerer und grösser aus. Ich beginne meist mit dem Stucki-Brauen, silber/rot, dieser Spinner ist seit Jahren mein Favorit. In der letzten Vergangenheit habe ich einige Versuche mit Vorfachmaterialien aus Fluorcarbon gemacht, aber diesbezüglich keine besseren Resultate erzielt.

Beim Spinnfische stehe ich am liebsten oberhalb von potentiellen Standplätzen, doch werden von dieser Stelle auch alle anderen verdächtigen Plätze angeworfen, egal ob stromauf oder stromab. Die kapitalen Forellen stehen gerne an Kanten oder in Rinnen, etwas vom Ufer entfernt. Diese lassen sich auch den noch mit einem Unterwurf Richtung 12 Uhr problemlos erreichen, wenn mein Standplatz von Bäumen und Büschen umgeben ist. Vor allem zu beginn der Saison, wenn das Wasser noch kalt ist, muss der Köder dicht über den Grund geführt werden. Die Forellen sind wegen den niedrigen Temperaturen noch träge und kommt der Fisch nicht zum Köder, bringen wir halt den Köder zum Fisch! Wenn ich nach einem Stanplatzwechsel keinen Bodenkontakt mehr habe, versuche ich durch eine langsamere Köderführung wieder Kontakt mit dem Untergrund aufzunehmen. Diese Technik bringt erstaunlich viel Erfolg! Würfe die mir nicht präzise genug erscheinen wiederhole ich und an der gegenüberliegenden Uferseite versuch ich den Köder so knapp wie nur möglich ins Wasser zu werfen. Manchmal entscheiden Zentimeter über Erfolg oder Misserfolg (auch was die Köder betrifft). Ist der Köder erst mal im Wasser, ist es wichtig ihn sofort zu kontrollieren. Er soll zwar auf den Grund absinken, aber nicht gleich fest hängen. Eine grundnahe Köderführung ist immer von Vorteil, im Zweifelsfalle den Wurf wiederholen.

Beim Auswerfen ist es wichtig, die Schnur mit dem Finger auf der Spule leicht berühren, um gegen das Ende des Wurfes den Köder zu stoppen, bevor er sich in einem Gestrüpp verfängt oder zwischen den Steinen am gegenüber liegenden Ufer landet. Die Wurfweite wird durch abbremsen der Schnur kontrolliert. Trifft der Köder die anvisierte Stelle, wird der Schnurbügen geschlossen und die Spinnrute leicht angehoben, um sofort Kontakt mit dem Köder aufzunehmen. Gleichzeitig beginne ich mit dem Einkurbeln, die ersten fünf Umdrehungen etwas schneller um die Rute wieder zu senken und danach in der für den Köderlauf optimalen Geschwindigkeit. Vor allem im Flachwasser vermeide ich so Hänger.

Bild

(mein guter Freund Mauro mit einer 63iger Bafo)

Die Theorie ist das eine, die Praxis das andere! Wenn die Forellen nicht mitmachen, heisst es herausfinden warum dem so ist. Sind die Fisch überhaupt da, wenn ja wo beissen sie heute, weiter draussen oder im Uferbereich, haben wir uns zu fest auf die Hot-Spots fixiert und sind an ihnen vorübergegangen, beissen sie nun am Boden oder doch eher im Zwischenwasser, soll man stromauf oder doch lieber stromab fischen, sollen es nun Wobbler oder Spinner sein und sollen sie glänzen oder nicht? Für all diese Fragen gibt es keinen allgemein gültigen Ratschlag, nur die Versuche am jeweiligen Gewässer bringen die Erkenntnis.

Persönliches:

Noch eine Bitte zum Schluss. Bei uns werden viele kleine Gewässer regelrecht überfischt und stehen auch was die Umweltbelastung betrifft unter ständigem Druck. Um auf längere Sicht einen guten Bestand an Fischen zu gewährleisten, sollte man nur hin und wieder einen Fisch entnehmen. Es liegt an jedem einzelnen Fischer seinen Beitrag zu leisten. Danke!
Gruss Rolf

Rettet die Würmer, fischt mit der Nymphe!

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Hans
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Beitragvon Hans » 10.02.2008, 14:36

Wieder ein Klasse Bericht :lol:
Genau zur richtigen Zeit.
Danke Rolf

zwierzu
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Beitragvon zwierzu » 14.02.2008, 14:01

Hallo,

habe die Forellen nicht eine Schonzeit bis Ende Februar?

Gruß
Jacek

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Beitragvon Felix » 14.02.2008, 15:25

joa bis zum 28. Februar

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Beitragvon Hans » 14.02.2008, 18:46

Na eben ...sind doch nur noch ein paar Tage.
Gruß Hans

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Beitragvon Roland K ♰ » 19.03.2009, 21:24

Ich werde es im Bereich Nürtingen bald versuchen.
Hab mir extra noch ein paar Wobbler (3- 5,5 cm.) zugelegt.
Letzten Saisonsbeginn gingen sie auf Tauwurm recht gut.
Sogar mit Dosenmais habe ich schon Bachforellen im Neckar gefangen.
Gruß Roland

Mal wieder Neckartailfingen.Saisonbedingt TK Xer.

Ein Fisch wird nicht größer, auch wenn man dran zieeeeeeht.

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Beitragvon Sebi8 » 20.03.2009, 13:36

und ich hab nochnie ne forelle gefangen am neckar.. geschweige den gesehen...
:cry:

Gruß Sebi
Immer mit Kopf & Verstand am Wasser handeln...


Abschnitt 6

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Roland K ♰
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Beitragvon Roland K ♰ » 20.03.2009, 14:34

Ja Sebi,
mit Forellen am Neckar des isch so eine Sache.
Am Xer fange ich meist zufällig eine Regenbogenforelle.
Im Bereich Nürtingen sieht's mit Bachforellen meist gut aus.
Gruß Roland



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Rastapopol
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Beitragvon Rastapopol » 20.03.2009, 23:00

Wenn du bei uns am Xer mal den Teil des Stadtkanals, der zum Esslinger Verein gehört, abläufst, kannst du immer schöne Forellen und ab und an mal kräftige Barben und Nasen sehen. Geh dort gerne mit der Pol spazieren und schau mir das bunte Treiben an. 8) Da kann man einiges lernen.
Vegetarier essen meinem Essen das Essen weg

Tight Lines und Petri Heil!