Aal angeln

Hier wird der Neckarabschnitt 0,00 - 36,36 Flußkilometer
Rheinmündung - Neckargemünd
beschrieben

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Mad_Max
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Aal angeln

Beitragvon Mad_Max » 21.06.2013, 11:19

Ich habe neulich gelesen das, dass Verbot nur bis 31.12.2012 ging zum verbot...

Darf man jetzt am Neckar Aal angeln oder nicht?!

Hier ein Auszug:
--ANFANG--
Aalschonzeit in Baden-Württemberg

Schonzeiten und Mindestmaße für den Aal
Für den Aal gelten folgende Schonzeiten und Mindestmaße:
1. Ganzjährige Schonzeit bis zum 31. Dezember
2012
a) im Rheinhauptstrom ab der Staumauer des
Kraftwerks Eglisau im Hochrhein (Fluss-Kilometer
78,650) bis zur Landesgrenze gegen
Hessen (Fluss-Kilometer 437),
b) in den von Rheinwasser durchströmten Nebenarmen,
Kanälen und Gießen entlang dieser
Strecke,
c) in den Altwässern und Baggerseen entlang
dieser
Strecke, soweit sie in für den Fischwechsel
geeigneter Verbindung mit dem Rhein
stehen und
d) im Neckar und seinen Kanälen ab der Staumauer
des Kraftwerks Neckargemünd (Fluss-
Kilometer 39,2) bis zur Mündung in den
Rhein;
2. Schonzeit vom 1. Oktober bis zum 1. März und
Mindestmaß 50 cm im übrigen Rhein einschließlich
seiner Nebenarme und Kanäle;
3. Schonzeit vom 1. November bis zum 1. März und
Mindestmaß 50 cm im übrigen Einzugsgebiet
des Rheins, soweit es sich um Gewässer mit
für Fische passierbarer Anbindung an den Rhein
handelt.
--ENDE--

So wie ich das versteh, dürfen wir Heidelberger Aal angeln :wink:

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TJ
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Beitragvon TJ » 22.06.2013, 01:51

Schau mal nach einem aktuellen Gesetz wurde im Dez 2012 bis und Jahr 2015 verlängert gab hier auch irgendwo schonmal einen thread

Gruß Thomas
Abschnitt 5/6

Limit your catch, don’t catch your limit

Skipper
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Beitragvon Skipper » 22.06.2013, 08:45

Nee Mad Max, in der Angelkarte Neckargemünd bis Mannheim steht der Aal als ganzjährig geschützt;-)
Gruß Jörg
Es gibt immer einen noch größeren Fisch!

Ich angel am 0er bei Heidelberg

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Albino-Waller
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Beitragvon Albino-Waller » 22.06.2013, 11:14

Das Angeln von Aalen ist vielerorts ganzjährig nicht mehr erlaubt oder unterliegt langen Schonzeiten. Manche Angler schimpfen lautstark über die Fangverbote und Einschränkungen, aber es lässt sich kaum leugnen, dass der Europäische Flussaal (Anguilla anguilla) eine der am stärksten bedrohten Fischarten darstellt. Umso bedauerlicher, dass die Schutzmaßnahmen oft von politischen Interessen bestimmt werden und damit von vorneherein unwirksam sind. Die Hintergründe des Problems sind zudem sehr komplex.

Bedrängte Fernwanderer

Doch leider gibt es diese Möglichkeit vielerorts nicht mehr. Der Europäische Aal steht mittlerweile auf der Roten Liste, und es ist zu befürchten, dass er davon vorerst nicht mehr runter kommt. Biologen der internationalen Artenschutzorganisation IUCN stufen Anguilla anguilla sogar schon als „kritisch gefährdet“ ein. Die Aalpopulationen sind zwar noch nicht gänzlich zusammengebrochen, ihre Bestände sind aber auf einen Bruchteil ihrer ursprünglichen Größe geschrumpft.

Nach einer aktuellen britischen Studie zum Beispiel ist die Populationsdichte im Mündungsgebiet des Flusses Severn, ein ehemals hervorragendes Aalgewässer, seit 1980 um 99 Prozent zurückgegangen. Auf dem Kontinent, auch in Deutschland, sieht es oft nicht besser aus. Dort, wo noch viele Aale vorkommen, werden sie meist schon seit Jahren als Jungtiere ausgesetzt. Der Fischerei zuliebe.

Massenjagd auf die Glasaale

Die Gründe für den jahrzehntelangen Aalschwund sind komplex und nach wie vor Thema hitziger Expertendebatten. Eine wichtige Ursache dürfte gleichwohl der massenhafte Fang von Glasaalen sein. Er findet vor allem in Frankreich, Spanien, Portugal und Großbritannien statt. Die jungen Aale haben als Larven in einer etwa vierjährigen Reise den Atlantik überquert und wollen jetzt die Flüsse hinauf wandern. Wenn man sie lässt. Denn die Kleinfische sind inzwischen schon fast Gold wert. In Ostasien gelten Aale als besonders beliebte Speisefische, und die Bestände der dort heimischen Arten sind ebenfalls erheblich geschrumpft. Chinesische und japanische Aalmast-Betriebe zahlen deshalb locker 1000 Euro für ein Kilo lebendiger Glasaale. Ein Zig-Millionenmarkt.

Die Glasaalfischer sägen jedoch im Eiltempo an dem Ast, auf dem sie selbst und viele andere sitzen. Wenn schon die Jungtiere massiv überfischt werden, erreichen immer weniger geschlechtsreife Aale die östlich der Bahama-Inseln gelegenen Laichgründe. Der Gesamtbestand schrumpft stetig weiter. Die EU hat sich bislang noch nicht dazu durchringen können, diesen Unfug zu beenden. Es sollen nur die Exportmengen weiter eingegrenzt und mehr als die Hälfte der an den Küsten gefangenen Glasaale zu Aufstockungszwecken in europäischen Binnengewässern eingesetzt werden.
Krankheiten und Umweltverschmutzung

Forscher haben allerdings noch ein Reihe weiterer potentieller Ursachen für das Verschwinden der schlangenähnlichen Fische ausgemacht. Anguillicola crassus ist eine davon. Diese parasitischen Würmer wurden 1982 nach Europa eingeschleppt und haben sich seitdem rasant ausgebreitet. Sie nisten sich in der Schwimmblase der Aale ein. Der Wirt übersteht den Befall, zumindest solange er im Süßwasser oder in den Küstengewässern lebt. Aber was passiert während der langen Wanderung zurück ins Sargasso-Meer? Gut möglich, dass die blinden Passagiere auf der kräftezehrenden Wanderung zu viele Ressourcen für sich beanspruchen und der Aal deshalb sein Ziel nie erreicht.

Ein ähnliches Problem könnte durch Giftstoffe auftreten. Im vergangenen Jahrhundert wurden zahlreiche Seen und Flüsse tonnenweise mit Chemie wie zum Beispiel den gefürchteten polychlorierten Biphenylen (PCB) verschmutzt, und auch heute noch landen solche Stoffe in zu großen Mengen in der Umwelt. Oder sie lagern im Bodenschlamm. Aale nehmen solche Substanzen über die Nahrungskette auf und reichern sie vor allem in ihrem Fettgewebe an – ihr Treibstoffvorrat für die Rückreise nach Westen. Wenn sie diese während der Tour verbrauchen, gelangen PCB & Co. konzentrierter wieder in den Stoffwechsel. Der Fisch vergiftet sich dann womöglich selbst.
In den Turbinen der Kraftwerke regelrecht zerhäckselt

Die Liste der Gefahren ist noch länger. Wasserkraftwerke gelten unter Fachleuten zurecht als Aalkiller. Wenn die Tiere stromabwärts wandern, geraten sie zu Tausenden in die Turbinen. Nur wenige kommen heil durch. Dieses Problem ließe sich technisch lösen, doch die Energieunternehmen drücken sich bisher vor den Kosten. Am Neckar beauftragt die Betreiberin der Kraftwerke, eine Tochtergesellschaft der En-BW, stattdessen den Berufsfischer Götz Kuhn. Er fängt die wanderbereiten Blankaale im Herbst mit Elektrofischerei-Geräten ein und transportiert sie per Auto zum Rhein. Von dort haben die Fische weitgehend freie Bahn bis in die Nordsee. Der Erfolg solcher Aktionen dürfte gleichwohl minimal sein. Zu gering scheint die Anzahl der so geretteten Tiere.

Es mag weitere Faktoren geben, die den Aal in Bedrängnis bringen. Manche Forscher haben den Klimawandel und sich verändernde Ozeanströmungen im Verdacht. Dadurch würden nicht mehr genug Glasaale unseren Kontinent erreichen. Fischer dagegen zeigen immer wieder auf den Kormoran. Die schwarzen Vögel müssen ständig als Sündenbock für allerlei fischereiökologische Probleme herhalten. Mehrere wissenschaftliche Studien haben jedoch gezeigt, dass Aale im Kormoran-Speiseplan nur eine untergeordnete Rolle spielen. Auch aus biologischer Sicht wäre es völlig unlogisch anzunehmen, die Vögel würden die Fische ausrotten. Beide Spezies verbinden hunderttausende Jahre Koexistenz und gemeinsame Evolution. Mindestens.
Angler mit schuld am Aalsterben?

Und wir Angler? Manche von uns schimpfen lautstark über die Fangverbote und Einschränkungen. Einerseits verständlich, denn die Zunft der Petrijünger hat mit ihren geringen Fangzahlen den Aalschwund gewiss nicht ausgelöst. Aber das Problem ist nun mal in der Welt und lässt sich nicht kleinreden. Und jeder Aal, der im Wasser bleibt und vielleicht doch irgendwann die Laichplätze erreicht, ist ein Fünkchen Hoffnung. Eine Erholung der Bestände könnte sich, wenn geeignete Schutzmaßnahmen durchgesetzt werden, in 20 Jahren erzielen lassen, meinen IUCN-Experten. Das sollte es uns wert sein.

Trax.de
Gruß Thomas


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Loki89
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Beitragvon Loki89 » 24.06.2013, 15:32

Kaum gibt’s wieder mehr Glasaal, schon schmeißen die sich drauf wie die Geier.
Echt ärgerlich so eine Maßlosigkeit.[/quote]

Und genau aus diesem Grund befürworte ich zumindest die Entnahme von Glasaal durch div. Organisationen/Vereine um die Jungtiere in unseren Gewässern zu verteilen. Damit sind sie zu mindest vor den ganzen "Feinschmeckern" sicher. Und mal ehrlich, was entnimmt denn ein Angler pro Jahr an Aal? Viele mögen ihn ja nichtmal...
Das ganze ist ein endloser Kreislauf. Je rarer der Glasaal wird desto teurer wird er, desto lukrativer ist er für unsere Feinschmecker und umso mehr wird der Schwarzmarkt mit den Kleinen boomen.
Das Forum hier ist echt groß und viele Kennen ihre Gewässerabschnitte genau. Mich würde mal interessieren bis wohin der Aal Richtung Rhein
a: überhaupt abwandern kann und
b: wo ihm dieses relativ gefahrlos ermöglicht wird (Schonrechen/Aaltaxi)

Wollen wir gemeinsam mal eine Liste erstellen?

Grüßle
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topspin
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Beitragvon topspin » 24.06.2013, 15:39

ja das würde mich auch mal interesieren , wie der aal von der a nach b kommt zumindest am Neckar. aber mir ist jetzt glaube nichts bekannt am 3er wo der Aal gefahrlos durchkommt, ausser er hält sich an den Schleußer :D
Lg.Simon
Der frühe Wurm fängt den Fisch
Abschnitt 3 & Rhein ( RNPG und Pfalz)
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