Karpfenangeln 8er, Platzwahl

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floh101
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Karpfenangeln 8er, Platzwahl

Beitragvon floh101 » 04.05.2015, 17:55

Servus,

ich werde wohl diesen Freitag den ersten Neckaransitz wagen und habe nun noch ein paar Fragen an euch, was die Platzwahl angeht.
Ich habe mir im Vorfeld schon einige Stellen angeschaut, die ich persönlich für sehr attraktiv halte. Also optisch vom Ufer aus betrachtet. Leider muss ich immer wieder feststellen, dass der optische positive Eindruck durch die Gegebenheiten Unterwasser getrübt wird. Meine JK ist jetzt erst gekommen, weswegen ich nicht Loten wollte (Lotrute u. Schlauhboot mit Echolot vorhanden) ohne die JK in der Tasche zu haben(war ja schonmal ein Thema im Forum). Eventuell könntet ihr mir einen Tipp geben, dass ich morgen Abend 2-3 Stellen habe, die ich nach dem ausloten befüttern kann. Klar gibt niemand seine Hot Spots preis und das will ich auch nicht a ich mir diese bei Zeit selber erarbeiten werde, aber mir wäre schon geholfen falls ihr mir sagen könntet wo es sich lohnen könnte und in welchem Bereich ich es gar nicht versuchen brauch(wegen Faulschlamm etc).

Danke im Voraus für eure Tipps und Hinweise

LG Flo

FAQ
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Beitragvon FAQ » 04.05.2015, 18:55

Hallo floh,

wie lotet man richtig und auf welche Stellen sollte man achten?

Gruß FAQ
Achtung!: Wissensdurstiger Anfänger, bitte freundlich sein. :)

floh101
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Beitragvon floh101 » 05.05.2015, 06:31

hallo,

also loten ist nicht wirklich schwer, sofern man weis wies geht. Hier mal eine kleine Zusammenstellung:

Am besten nimmt man eine alte Karpfenrute, eine Freilaufrolle bespult mit geflochtener Schnur, eine Pose mit genug Auftrieb(ca. ab 10g), ein Blei(ich verwende Tropfenblei mit 80g) und eine Perle.

Zur Montage:

Das Blei kommt frei auf die Hauptschnur, danach kommt die Perle und am Ende wird ein Wirbel angeknotet. In diesen hängt man dann die Pose ein. Wichtig ist eine auffällige Pose zu nehmen, falls man auf größere Entfernung lotet.

Wie funktioniert loten:

Du wirfst die Montage an die stelle, die du ausloten willst. dann straffst du die Schnur bis du merkst das die Pose am Blei angekommen ist. Am Rutenblank machst du dir eine Markierung. Z.B. Rolle bis zum ersten ring ca 50cm. Dann schaltest du den Freilauf zu und gibst immer wieder diese 50cm Schnur bis die Pose zu sehen ist. Das Blei bleibt praktisch auf dem Platz unten liegen und durch die gegebene Schnur treibt die Pose auf.

Ist eine recht einfache aber effektive Methode, die jedoch an sehr schlammigen oder in Bereichen mit starker Strömung nur bedingt funktioniert.

Zur Veranschaulichung ein Link:

https://www.youtube.com/watch?v=JDNUaGpFxsA


Hoffe ich konnte weiterhelfen.


LG Flo

FAQ
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Danke

Beitragvon FAQ » 17.05.2015, 18:49

Danke floh für die sehr ausführliche Beschreibung, das ist top erklärt! Ich werde es direkt mal beim nächsten mal am Wasser ausprobieren. :)

Gruß FAQ
Achtung!: Wissensdurstiger Anfänger, bitte freundlich sein. :)

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gecko03
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Beitragvon gecko03 » 17.05.2015, 21:19

ist nur die Frage wie sinnvoll Loten ist, schließlich erzeugt man dann eine Menge Unruhe im Wasser, und ich bin sowieso der Meinung daß 90% der Montagen nicht an der gedachten Kante liegen. Dafür gibt es schließlich zu viele Faktoren die das beeinflussen. Ergo habe ich die Loterei aufgegeben, und fange auch ganz passabel :wink:

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gecko03
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Beitragvon gecko03 » 17.05.2015, 21:33

kleiner Nachtrag: vergiss den YT Link von floh mal ganz schnell wieder.
So hat man im 18. Jahrhundert gelotet.

Richtiges Loten funktioniert anders:
Entsprechend stabile Rolle auf entsprechender Rute (Grund- oder Karpfenrute), geflochtene Schnur.
Auf der Schnur ein Birnenblei (ca. 50-80g, je nach Entfernung und Rute auch mehr oder weniger) freilaufend, am Ende eine Pose über einen Wirbel fest verbunden, ca. 1/3 Tragkraft des Bleis.

So wird gelotet:
An die gewünschte Stelle auswerfen und warten bis die Pose sichtbar ist (evtl. Schnur geben). Dann an der Rolle langsam kurbeln bis die Schnur auf Spannung ist und die Pose kurz vor dem Abtauchen ist.
Ab jetzt wird langsam weitergekurbelt und die Kurbelumdrehungen gezählt bis die Pose untertaucht und das Blei berührt. Das spürt man.
Hier werden nur Kurbelumdrehungen gezählt und keine m, cm oder ähnliches. Und ob das Gewässer an der Stelle 4m oder 5 1/2 Umdrehungen tief ist, ist absolut wurst. So geht Loten viel schneller...

Weiter gehts, die Pose ist jetzt unten am Blei, dann kurble ich (je nachdem ob grob oder fein gelotet werden soll) 1-5 Umdrehungen ein, sprich die Pose und das Blei wird dabei um die gewünschten Umdrehungen zu mir hergezogen.

Dann wird solange rückwärts gekurbelt bis die Pose aufsteigt und wieder sichtbar ist --> die Umdrehungen mitzählen nicht vergessen!

Man hat bei dieser Methode keine Meter oder Zentimeter, sondern nur Umdrehungen, Vorteil ist daß es wesentlich schneller geht. So bin ich mindestens 3x schneller als jemand der die Schnur von der Rolle zum Ring zieht und seine Zentimeter summiert...

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Fliegenfischer-Hannes
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Beitragvon Fliegenfischer-Hannes » 18.05.2015, 01:50

@gecko03: Das klingt gut, so kenn ich das gar nicht. Wenn's in der nächsten Schonzeit wieder Karpfenangel geht, werd' ich es auch so machen. Guter Tip!!
Abschnitt-0 und Rhein / HD-MA
Neckarpate Abschnitt-0

floh101
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Beitragvon floh101 » 19.05.2015, 00:59

Finde die Methode auch nicht schlecht. Was die Geschwindigkeit angeht hast du recht und um eine Kante, Sandbank oder ähnliches zu finden reicht es allemal. Loten ist am Neckar sowieso nicht unbedingt der Hit vom Ufer aus, da die Strömung teilweise genaues loten unmöglich macht. Deshalb Boot und Echolot wer hat und wo es erlaubt ist und noch an die geltenden Bestimmungen halten, dann klappt das aufjedenfall noch ein Stück besser.

haniball
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Beitragvon haniball » 19.05.2015, 16:42

Gerade im Fluss ist das Loten mit der Pose sehr schwer.

1. Störmung
Durch die Strömung driftet die Pose zur Seite ab. Hatte das auch schon bei starkem Wind am See. So bekommt man definitiv keine genauen Angaben.

2. Bodenbeschaffenheit
Ich weiß ja ned wie das bei euch ist, aber bei uns am Neckar brauchste gar ned das Blei immer um 1m zu versetzen, da man spät. nach dem zweien Mal einen fiesen Hänger hat. Nicht nur die Kanten und Tiefen sind wichtig, sondern auch die Härte des Grundes. Schlamm? Faulschlamm? Kraut? usw.

Am Fluss gerade am Neckar macht es meiner Meinung nach keinen Sinn Stellen auszuloten, vielmehr muss man an den richtigen Stellen angeln und vorallem füttern.

Mögliche Stellen: Schleuesenbereiche, Wehrbereiche, Hafeneinfahrten bzw. Hafenbereiche.

Noch was als Tipp.
Ich weiß ja nicht wie du auf Karpfen angeln willst. Wurm oder Made, Method oder mit Boilie/Parktiel am Haar. Bedenke die Störmung!
d.h. binde dir ein Stiff-Rig oder eine Stiff-Rig mit weichem Haar. Nur so ist garantiert das auch die Montage effektiv und hakbereit am Grund liegt.

Habe es am Anfang lernen auch lernen müssen. Jedes Mal war das Rig komplett verwurschtelt.
Neckarabschnitt VII / 7 2013
Neckarabschnitt VI / 6 2014
Neckarabschnitt VII / 7 2015

http://neckar-carpfishing.tumblr.com/

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gecko03
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Beitragvon gecko03 » 21.05.2015, 08:05

es wird nur vorwärts und/oder rückwärts gekurbelt.
So lote ich ein Gewässer in kürzester Zeit aus, und bin mit einem Gewässer schon fertig während andere noch im Ersten Drittel mit Loten beschäftigt sind.

Und, wer unbedingt wissen will wie tief es dort ist kann ja eine Kurbelumdrehung messen; so lässt sich dann die Kurbelumdrehung auch ganz schnell in cm umrechnen. Aber generell braucht das kein Mensch.
Meine Gewässer sind x Umdrehungen tief! ;)