Karpfenzeit im Winter

Hier sind die Karpfen Spezialisten gefragt

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Hans
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Karpfenzeit im Winter

Beitragvon Hans » 26.11.2008, 15:21

Hi Leute
Ist der Winter eine gute Zeit um Karpfen zu fangen?
An welchen Plätzen sind sie jetzt.
Im tiefen Wasser, oder eher im Flachen?
Beißen sie am Tag oder in der Dunkelheit?
Was habt ihr für Erfahrungen gemacht.
Gruß Hans
Neckar Abschnitt 9

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Rastapopol
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Beitragvon Rastapopol » 26.11.2008, 22:58

Hi Hans,

das ist so ne Sache. :lol: Hab im Winter bislang noch nie ernsthaft gezielt auf Karpfen gefischt. Wenn dann höchstens spekuliert. :lol: Der Hecht war verlockender und man konnte sich bewegen. 8)
Da ich ja mein neues Hausgewässer inzwischen direkt vor der Tür hab, sieht das schon anders aus.

Was das Verhalten der Karpfen im Winter besonders macht? Eigentlich nichts. Er hält sich am Grund von strömungsberuhigten Zonen in Gruppen auf und lässt sich von all dem Treiben "dort oben" am Allerwertesten lecken. :lol:

Er ist nicht sehr aktiv auf Nahrungssuche, sondern verbraucht seine im Herbst angefressenen Fettreserven. Ich glaub das wichtigste beim angeln auf Winterkarpfen ist genügend Sitzfleisch. Und man muss natürlich einige Schneidertage hinnehmen bei saukaltem Wetter. Aber es gibt ja kein schlechtes Wetter nur... Naja, den Rest kennst du ja selber :lol: :lol: :lol:

Würds also demnach an ruhigen und tieferen Abschnitten versuchen. Vielleicht stehen sie auch bei der Sommerstelle, nur ein paar Meter tiefer. Dort, wo es noch am wärmsten ist. Wenn du hinter nem Kraftwerk am Auslauf angelst bist du eigentlich auf der sicheren Seite. Ausloten würd ich jedem empfehlen, ebenso wie das Abtasten des Grundes. Einfach mit einer sensiblen Rute (nicht klein und fein, sensibel muss sie sein :lol: ) ein Blei montieren und seitlich zu sich heranziehen. Dann wird die restliche Schnur aufgekurbelt und von Neuem gezogen. Wenn das Blei beim Einziehen holpert, ist es ein kiesiger Untergrund. Je nachdem wie grob das Holpern ist, sind die Steine größer. Wenn das Blei immer wieder mal stecken bleibt und sich dann wieder löst ist der Grund schlammig. Je nach Kraftaufwand ist die Schlammschicht dicker/weicher. Bleiben Blätter dran oder Kraut dran hängen, dann liegt das dort auch auf dem Grund und kann uns ein wenig ärgern. :wink: Wenn man es einfach einziehen kann, ohne weitere ernste Ruckler in der Spitze, dann ist es ein fester oder auch sandiger Untergrund. Ich denke, dass würden die idealen Plätze sein. Wenn man festhängt, hat man übrigens ein nettes Hinderniss gefunden. Wenns mit den Karpfen nicht klappt, kann man es hier ja mal auf Barben versuchen.

Als Köder kann nach wie vor eigentlich alles verwendet werden (Mais, Made Wurm, Boilie, Pellets, Brotflocke, Teig, ...) Ich würde ein paar davon ausprobierenauch. Im Winter sind herbere Düfte angesagt. Anfüttern würde ich wenig aber regelmäßig. Wer Zeit hat, kann gerne Morgens und Abends füttern. Sie fressen eigentlich zur Mittagszeit und beissen dann hoffentlich auch. Und darauf hoffe ich. Bis dann!

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Allround Mike
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Beitragvon Allround Mike » 27.11.2008, 09:23

Hallo Hans,

ich kann meinem Vorschreiber nur zustimmen.
Ich habe komischerweise über den Winter am Neckar beim geziehlten Karpfenansitz noch nie einen gefangen. Wenn einer biss,dann als Beifang beim Rotaugenangeln mit einem Maiskorn, oder einem Mistwurm.
Im allgemeinem gilt aber schon, die ruhigeren, tieferen Gewässerabschnitte aufzusuchen.

Vorallem eine Stufe kleiner und feiner fischen als im restlichen Jahr.

Anfüttern würde ich ausser ab und zu mal ein paar Hände voll kleine Pellets, Boilies, Mais nicht mehr.
Bei uns am Vereinssee fange ich Karpfen bis 20Pfd. direkt am Ufer mit 1-2 Maiskörner auf einem 10er Karpfenhaken und einem ganz leichten Schwimmer so knapp über Grund. Zum füttern werfe ich gleich zu beginn 2-3 hände voll Mais rein, und dann hin und wieder je nach aktivität/ beißlaune der Fische. Wenn man aber mal die Weißfische am Platz hat, dauerts in der Regel auch nicht so lange,bis der erste Karpfen beißt. Die Stelle ist aber auch nicht viel tiefer wie wo anders im See.

Im Frühjahr,wenn sich die Sonne öfters zeigt, habe ich im Neckar die ersten Karpfen im flacheren springen sehen.Dort ist es nicht tiefer als 1,5 m und sehr sandiger Grund. Werde anfang nächstes Jahr bei den ersten Sonnenstrahlen mein Glück dort versuchen.

Grüße
Mike

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Hans
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Beitragvon Hans » 27.11.2008, 10:21

In einem Gartenteich mit Karauschen und Goldfischen ist momentan eine Fresspause zu beobachten.
Die Fische fressen nur alle paar Tage zögerlich.
Ist zwar im Teich, aber das läßt sich bestimmt auch auf den Neckar anwenden.
Das Futter bleibt für viele Tage unberührt.
Gruß Hans
Neckar Abschnitt 9

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Beitragvon Rastapopol » 27.11.2008, 11:45

So sieht ein Teil meiner Statistik (letze Woche) aus:

Keine Aktivität, ein Biss, Mais mit Anis und Vanille xxxxxxx
Sehr klar, wenig Wind, wenig Aktivität xxxxxxx
Sehr klar, viel Wind, viel Aktivität xxxxxxx
Sturm, Regen, geringe Aktivität, viele Blätter xxxxxxx
Schnee, 0°, mäßig aktiv, PM + Forelli xxxxxxx
Ein Biss, ausgedehnte Aktivität, Schnee, wenig Wind xxxxxxx
2 Bisse, wieder sehr trüb, wenig Aktivität, Schei**e! xxxxxxx
Keine Aktivität, keine Motivation, kein Wind xxxxxxx

Also ich werds weiterhin versuchen, keine Sorge, aber ein bisschen Dampf ablassen muss sein :wink:

Sitzfleisch ist das wichtigste.

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Remsangler
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Beitragvon Remsangler » 27.11.2008, 12:05

Hallo zusammen!
Ich würde sagen im Winter ist es nicht ganz so einfach einen Neckarkarpfen zu überlisten! Ist im Sommer schon recht schwer und Zeitaufwendig. Ich würde behaupten ohne Anfüttern geht auch im Winter nichts. Wenigstens nicht, möchte man gezielt auf Karpfen angeln!

Im Winter heißt es, weniger ist mehr. Der Angelplatz sollte auch im Winter vorbereitet werden. Ein paar Tage vor dem Angeln sollte ein Futterplartz hergerichtet werden.

Allerdings sollte weniger angefüttert werden, wie im Sommer. Der spätere Angelköder sollte beim Anfüttern auch Verwendung finden. Am Angeltag selbst würde ich dann einen auffälligen single Hookbait (Einzelköder Fluopopup) verwenden. Eventuell gedipt. Zusätzlich würde ich einen Stick Mix verwenden.

Dieser liegt dann direkt am Hakenköder und sollte dem Hakenköder weiteren Reiz geben. Am Angeltag würde ich nur vereinzelt den Angelplatz unter Futter halten. Wenns beißt, kann man ja dann noch nachlegen.

Wenn man aber keine Zeit zum Anlegen einer Angelstelle hat, würde ich auf eine Hochwasserfase im Winter warten. Bei Hochwasser werden Flußkarpfen wieder munter und nehmen kurzfristig auch wieder Nahrung auf.

Über die Zusammensetzung der Köder (Hoher Anteil von Fischmehl oder weniger, Viel Kohlenhydrate oder nicht) würde ich mir nicht so viel Gedanken machen. Ich denke wenn sie Nahrung aufnehmen wollen, tun sie es, egal wie der Boilie oder Köder zusammengesetzt ist.

Ansonsten schließe ich mich meinen Vorschreibern an. Man muss aber auf jedenfall im Winter Schneidertage einkalkulieren!