Hecht anfüttern, wie aber Futter aufbewahren?

Auch der Hecht hat seine Besonderheiten

Moderator: Moderatoren

Fish-Assassin
Beiträge: 897
Registriert: 30.11.2012, 18:35
Wohnort: Backnang

Beitragvon Fish-Assassin » 13.04.2015, 15:14

Wenn Du auf Hecht anfüttern willst, und Deine Frau hat etwas dagegen, daß der Kühl/Gefrierschrank zum aufbewahren der Futterfische verwendet wird, solltest Du dir dafür einen extra Gefrierschrank anschaffen. Frag dazu bei Umzugspeditionen oder Haushaltsauflösern nach. Kleine Gefrierschränke gibt es dort für kleines Geld. Die passen auch in den kleinsten Keller.
Ich fische 2023 am 6er

Welsspinner
Beiträge: 43
Registriert: 07.02.2015, 16:21

Beitragvon Welsspinner » 13.04.2015, 15:52

Aber hallo. Erzieh die Frau und frier den Kram ein. Alles andere ist buchstäblich nur ein fauler Kompromiss, der gar nichts bringt. Tiefgefrorene Fischreste stinken nicht und verhalten sich in der Truhe genauso zahm wie normale Schnitzel zum humanoiden Verzehr. Lässt sich also argumentativ problemlos gegensteuern.

Und überleg Dir exakt, wie Du Deine Futterkampagne fahren willst, um die Viecher nicht zu überfüttern.

Eventuell die Fischreste mit Grundfutter mixen, um noch lebendige Futterfische ebenfalls anzulocken. Oder ein Mix aus Süßwasser- und Meeresfisch.

Da lässt sich strategisch so einiges variieren - ist halt auch sehr stark gewässerabhängig. Und noch extremer stellenabhängig. Zudem sollten die Futterintervalle wie gesagt wohlüberlegt sein.

Ich persönlich mache das ausschließlich im Winter bzw. frühestens ab Mitte Oktober (je nach Temperaturen), wenn es richtig kalt ist. Da müssen erstmal die ersten Nachtfröste durchsein.

Dann hau ich parallel zumeist ne Ledger- und ne Deadbait-Pencil-Montage raus. Also quasi klassisch englisch mit Schnellanschlagssystem, jeweils mit nem Backbiter-Arm versehen, vorne E-Bissanzeiger.

Wenn ich ne Runde absuchen will, auch mal je nach Wind ne Segelpose (bei mir der Fox System Drifter - beschd ever) an richtig fettem Geflecht (Mono taugt dafür GAR NICHT, Geflecht auch wg. Abrieb mit mindestens 15 kg), damit die Schnur schwimmt und der Anschlag auch auf 100 oder 120 m noch durchkommt. Fernglas empfohlen zwecks Bisserkennung.

Deadbaiten bei warmen Temperaturen funzt zumindest bei uns hier überhaupt nicht.

Insbesondere mit eingefrorenen Köfis, die fangen dann noch schneller das Morcheln an als frische.

Im Winter gehen Hechte sehr gut auf stinkendes Aas (evtl. noch extra mit Fischöl frisieren), im Sommer bringt das meiner Erfahrung nach aber überhaupt nichts.

Selbst frisch getötete Köfis fangen da je nach Wassertemperatur schnell das Gammeln an.

Insofern verwende ich im Sommer nur aktiv an der Roaming-Posenmontage oder am Stahl-Carolina geführte Köfis. Denn auch die vergleichsweise langsame Bewegung am System Drifter ist dafür zu lahm.

Jedoch bei Wärme hauptsächlich Kunstköder - aktiv geführte Köfis nur, wenn auf Kukö gar nix geht oder ein allgemeines Kukö-Verbot herrscht.

Bevor Du also irgendeine Kühlschranksauerei startest, überlege Dir genau, ob das dann überhaupt die richtige Jahreszeit dafür ist.

Meiner Meinung nach nicht, dafür ist es bereits jetzt zu warm. Sommer ist bei mir Köfi-Vorrats-Anlegezeit, damit ich im Winter entspannt vorhäckseln kann.

Am besten ziehst Dir mal ein paar klassische englische Deadbait-Videos rein (z. B. von Mick Brown, Des Taylor), da bist dann gut informiert.

Wenn Du direkt nach Schonzeitende nen Meter ziehen willst, nimm nicht zu kleine Flachläufer mit recht aggressiver Bewegung und scanne gezielt die vorherigen Laichzonen bzw. Wasserzonen, die sich im Vergleich zum Rest schneller erwärmen.

Da sind auch die Metermuttis noch einigermaßen in Ufernähe. Bringt deutlich höhere Chancen, als dann nen stationären Köfi zu baden.

Topwaterköder oder Jerks können je nach Situation auch was bringen. Meiner Erfahrung nach sind dann Ködergrößen zwischen 14 und 16 cm ideal. Ein dicker Bucktail kann auch rocken.

Echte Bigbaits sind zu fett (die sind auch vor allem was für die kalte Jahreszeit), Kleineres um die 10 bis 12 cm ist Spielzeug (dazu ist im Frühling noch zu wenig etwas größer gewordene Brut im Wasser, taugt dann im fortgeschrittenen Sommer).

Wichtig: Unauffällig verhalten und nicht rumtrampeln, insbesondere auch auf die Vermeidung von Schlagschatten achten.
Den 9er-Bartlerbach aktuell als Tauchsieder betrachtend.