Neckar Strecke 1 und 2

Eine Kurze Vorstellung und wo ihr angelt ist im Forum üblich und wird mit reichlichen Tipps und guten Angelstellen belohnt.

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Skipper
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Re: Neckar Strecke 1 und 2

Beitragvon Skipper » 21.06.2017, 20:22

Dickes Petri Dank!!
Vor ein paar Wochen ging noch nicht viel, jetzt sollten Barsche und Zander aber langsam richtig hungrig sein.
Ich arbeite an meinem ersten 50er Barsch :?

Gruß Jörg
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Mitschman
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Re: Neckar Strecke 1 und 2

Beitragvon Mitschman » 22.06.2017, 08:59

Skipper hat geschrieben:... Und es gibt keine "paar gute Spots", es gibt nur einen, und der ist allein in der Stadt ein paar Kilometer lang :wink:

Hallo Jörg,

mal eine Frage zum Bellyboat: Wenn du auf dem Fluss angelst, hast du da einen Anker dabei und angelst von einem festen Platz aus, oder angelst du frei treibend / paddelnd? Ich hab das auf dem Fluss noch nie gesehen, deshalb kann ich es mir gar nicht so vorstellen ...

Grüße von Michael

Skipper
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Re: Neckar Strecke 1 und 2

Beitragvon Skipper » 22.06.2017, 09:48

Hallo Michael
Ja,ein Anker ist meiner Meinung nach nötig. Ich benutze einen 1,5Kg Faltanker aus dem Bauhaus, die kosten da nur 7,50€. Dazu zweimal min. 7 Meter Seil, 6mm Durchmesser sollte es haben. Ganz wichtig: Jeweils eine Leine an der oberen und unteren Öse befestigen, so kriegt man sie bei einem Hänger immer wieder vom Grund.
Wenn ich z.B. oben beim Wehr einsteige, dann bleibe ich da gut eine Stunde oder zwei in dem Bereich, wechsel dabei 3-4 Mal die Position. In der Zeit häng ich am Anker. Wenn ich mich danach mit der Strömung treiben lasse setze ich alle ca. 50 Meter den Anker und fische 180° nach vorne ab. Wenn ich den Anker löse, lasse ich mich die 50 Meter bis zum nächsten Ankern rückwärts treiben und fische hinter mir nochmal alles ab. Wenn ich dabei Bisse kriege, lasse ich den Anker wieder runter. Weiter unten wird die Strömung immer schwächer, da lasse ich mich fast nur noch treiben, bzw. muss paddeln, je nach dem von wo der Wind kommt. Davon braucht es nicht viel, wenn der Wind gegen die Strömung weht halte ich auch schon mal die Jacke oder Hemd auf und "segel" die Strömung ein Stück rauf (kein Witz).
An besonderen Stellen wie unter Brücken oder an den Strömungskanten, Inseln, Buchten und Kehrwasser anker ich meistens auch eine Weile, 5-10 Minuten im Schnitt, wenn ich Bisse kriege natürlich länger.
So eine Tour durchs Stadtgebiet dauert bei mir immer zwischen 4-6 Stunden, weniger als 4 Stunden waren es noch nie.Am Ende Der Tour schultere ich dann mein Belly und fahre mit dem Bus wieder nach Hause.Solange der Bereich für Kinderwagen und/oder Rollstuhlfahrer nicht gebraucht wird ist das kein Problem.
Ich fische hauptsächlich mit Wobblern, Stickbaits oder DS an einer 2,10 Rute mit 0-13gr. Wurfgewicht, allerdings erst seit diesem Jahr, vorher hab ich eine stärkere Rute mit 5-25gr. Wurfgewicht benutzt, aber eben auch nicht viel mehr als 2 Meter Länge.
Der Hauptvorteil beim Angeln vom Belly liegt meiner Meinung nach, neben all den anderen Vorteilen, darin, dass man die Fische damit nicht verjagt. Ich erlebe das öfter, dass selbst große Döbel ganz gemächlich ums Boot schwimmen oder sich kleinere Fische in der Strömung im Kehrwasser meiner Flossen sammeln. Die Fische haben überhaupt keine Angst davor, von unten gesehen halten sie einen wohl nur für eine große Ente. Nur den Anker sollte man vorsichtig absenken.
Bild

Gruß Jörg
Tschuldigung für das off topic oder wie man das nennt.
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Re: Neckar Strecke 1 und 2

Beitragvon Mitschman » 22.06.2017, 10:43

Hallo Jörg,

vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Das hört sich echt gut an!
Wenn da mal ein Frachter vorbei fährt, besteht da im Belly keine Kentergefahr oder ist das völlig unkritisch?

Viele Grüße, Michael

Skipper
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Re: Neckar Strecke 1 und 2

Beitragvon Skipper » 22.06.2017, 11:06

Absolut keine Gefahr. Und ich weiß ganz gut wo von ich dabei rede, ich war Schiffstechniker bei der Marine. Aus meiner Sicht ist das Belly so seetüchtig wie eine Rettungsinsel-da passiert nichts. Neulich hatte ich mal die falschen Ventile eingebaut, mitten im Fluß waren die Luftsäcke nur noch halb voll. Aber mehr ging eben auch nicht raus, weil ja immer noch das Sitzkissen und die Rückenlehne so viel Auftrieb leisteten, dass keine Luft mehr entweichen konnte, weil die Luftsäcke nicht mehr unter Druck standen. Am Fahrverhalten und an der Stabilität hat sich dabei nichts verändert, absolut nichts. Es gibt Schwachpunkte, die Wathosen zum Beispiel. Wathosen aus Gummi oder Nylon laufen voll und ziehen einen runter, falls man so unvorsichtig ist und die Stange vorne weg macht oder darunter durchrutscht, was nicht einfach ist, aber möglich. Mir ist das Mal passiert, als ich mich über eine Mauer unter Wasser drücken wollte und dafür dummerweise aufgestanden bin. Man rutscht mit den Flossen am Grund ab, das Belly rutscht dabei nach hinten weg und man landet zwischen Sitz und Stange-kann echt dumm laufen. Wathosen aus Neopren dagegen treiben oben wenn man ins Wasser rutscht, man treibt dann mit dem Kopf nach unten den Fluss runter. Aber gegen das alles kann man sich schützen, Schwimmweste, ans Boot leinen, oder eben ganz einfach sitzen bleiben (sicherste und einfachste Lösung).
Von Frachtern und Motorbooten sollte man sich aber trotzdem eher fernhalten, die haben einen langen Bremsweg, können nicht ausweichen und das Belly ist ungefähr so schnell und wendig wie ein nasser Schwamm. Ok, bißchen übertrieben, aber jedes Tretboot ist schneller
:lol:

gruß Jörg
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Re: Neckar Strecke 1 und 2

Beitragvon Mitschman » 22.06.2017, 14:30

Cool!
Irgendwann und irgendwo muss ich so ein Belly mal testen.

Viele Grüße von Michael